Dormagen Immer mehr Flüchtlinge in Dormagen

Dormagen · Die Zahl der Flüchtlinge ist in vier Wochen um knapp zehn Prozent auf 368 gestiegen. Die Stadt will weitere Wohnungen für Asylsuchende anmieten. Auch die Hilfsbereitschaft wächst: "Café Grenzenlos" wird an vier Standorten angeboten.

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Foto: afp, MM

Ihre Zahl steigt immer weiter: Hatte die Stadtverwaltung Mitte Juni noch von 336 Flüchtlingen berichtet, so waren es gestern 368 Menschen, die in Dormagen Zuflucht suchen - fast zehn Prozent mehr in vier Wochen. "Bis Ende 2015 werden es sicher 400 Flüchtlinge sein", schätzt Bürgermeister Erik Lierenfeld. Noch reichen die Kapazitäten in den Unterkünften an der Elsa-Brändström-, Gabriel- und Rheinfelder Straße sowie den 20 angemieteten Wohnungen aus. "Ein bisschen Luft haben wir noch, aber die Luft wird dünner", sagte Lierenfeld. Die Stadt will weitere Wohnungen anmieten. Erneut sprach sich Lierenfeld gegen die Umwidmung von Turnhallen für Flüchtlinge aus: "Das wäre schwierig für die Flüchtlings-Familien, aber auch für Vereine und Schulen." Integration gelinge besser im Wohnumfeld.

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Mit der Zahl der Ankömmlinge wächst auch die Hilfsbereitschaft: So ermöglichen Ehrenamtliche ein "Café Grenzenlos" nicht nur in Hackenbroich, sondern demnächst auch in Horrem, der City und Delrath. "Durch diese vielfältige Unterstützung können wir bald überall in Nähe der Dormagener Flüchtlingsunterkünfte das Café Grenzenlos anbieten", sagte Lierenfeld.

Bei dem offenen Treff besteht die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und Vertrauen zu schaffen. "Wenn dann bei den vielen Alltagsproblemen einmal jemand benötigt wird, der etwas übersetzen kann oder den Familien zeigt, wie man mit deutschen Lebensmitteln kocht, findet sich meistens rasch Unterstützung", berichtet die städtische Koordinatorin des Runden Tischs für Flüchtlingshilfe, Regina Kappeler. Die Idee zum Café Grenzenlos stammt von den Hackenbroicher Schulsozialarbeiterinnen Anna Meyer und Ludmilla Günther. Von ehrenamtlichen Flüchtlingspaten über kirchliche Träger bis hin zum Internationalen Bund (IB) sind nun viele Partner beteiligt. "Sie alle tragen dazu bei, dass Menschen in ihrer Notsituation bei uns nicht allein gelassen werden", bedankt sich Lierenfeld.

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Foto: dpa, abu;skh

Am 5. August startet das "Café Grenzenlos" in der Horremer IB-Beratungsstelle, wo ein ehrenamtliches Team um Thomas Fresewinkel die Treffen organisiert. "Wir haben auch eine Deutschlehrerin dabei, die einen Sprachkursus für Anfänger geben kann", berichtet er.

In der Innenstadt bietet das Jugendcafé Micado ab 20. August ein Café Grenzenlos für Flüchtlinge und Migranten von 16 bis 27 Jahren an. Micado-Leiter Felix Dietz von der Katholischen Jugendagentur sagt: "Wer hier mit deutschsprachigen Jugendliche Freundschaft schließt, erlernt auch die Sprache leichter."

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Vierter Standort wird ab 30. September auf Initiative des Pfarrgemeinderats das Johanneshaus Delrath. "Als ersten Schritt werden wir die Flüchtlinge zum Pfarrfest am 16. August einladen", erklärt Mitorganisatorin Angela Levering.

(NGZ)
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