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Serie Dormagen und seine Stadtteile In Delraths "guter Stube" wird auch kräftig Deutsch gelernt

Dormagen · Ehrenamtler bringen im "Café Grenzenlos" den Flüchtlingen jeden Mittwoch die deutsche Sprache bei. Das Johanneshaus wird von einem privaten Trägerverein mit Unterstützung der Stadt verwaltet.

 Marion Demelius und Annette Brüggemann unterstützen Neema Karhangwa (mit Tochter Dorothea) beim Erlernen der deutschen Sprache.

Marion Demelius und Annette Brüggemann unterstützen Neema Karhangwa (mit Tochter Dorothea) beim Erlernen der deutschen Sprache.

Foto: Salz

Delrath Im "Café Grenzenlos" im Johanneshaus in Delrath steht an diesem Vormittag - wie jeden Mittwoch - Deutschunterricht für Ausländer auf dem Programm. An den Tischen sitzen ehrenamtliche Helfer, gemeinsam mit Flüchtlingen über verschiedene Lehrmaterialien gebeugt.

Auf einem Teppich spielen Kleinkinder friedlich miteinander, die größeren sind am Tisch mit einem Brettspiel beschäftigt. Brennende Teelichter, Kaffee, Tee und Plätzchen sorgen für eine angenehme Atmosphäre. "Wir beide sind ein Team", sagt Hans-Karl Linß und deutet auf seinen Tischnachbarn Yibrah Asfaha.

Der 25-Jährige stammt aus Eritrea und hat eine zum Teil lebensgefährliche Flucht über Libyen, das Mittelmeer, Italien und die Schweiz hinter sich. In seiner Heimat habe er keinen Beruf erlernen können, berichtet er, "da gibt es nur das Militär, alle müssen Soldat sein." Seit einem Jahr und drei Monaten lebt Asfaha nun in Deutschland, derzeit wohnt er in der Unterkunft am Kirschfeld in Delrath. Sein großer Wunsch ist es, dauerhaft in Deutschland bleiben zu dürfen. Doch das ist noch nicht geklärt.

Hans-Karl Linß (70), der fast 40 Jahre lang an der Grundschule in Delrath als Lehrer tätig war, bringt dem jungen Mann aus Eritrea nicht nur Deutsch bei, sondern lotst ihn auch durch den Behörden-Dschungel. Auch Annette Brüggemann (67) verbringt als Teamsprecherin vom "Café Grenzenlos" viel Zeit im Johanneshaus. Vor ihrer Pensionierung hat sie 40 Jahre lang als Lehrerin in der Realschule am Sportpark gearbeitet. "Ich möchte etwas Sinnvolles tun, daher mache ich hier mit", betont sie. Im "Café Grenzenlos" könnten die Flüchtlinge Kontakte knüpfen, Deutsch lernen und sich austauschen. "Doch leider haben die meisten von ihnen nur wenig persönlichen Kontakt zu Dormagener Familien."

Auch Shekhi Shekhipor kommt jeden Mittwoch ins "Café Grenzenlos". Der Kurde aus dem Iran nutzt mehrere Angebote dieser Art in Dormagen und geht zusätzlich in die Stadtbibliothek. Sein Ziel: Möglichst schnell so gut Deutsch zu lernen, dass er als Taxifahrer arbeiten und seine Familie ernähren kann. Der 35-Jährige lebt mit Frau und zwei Kindern in einem Zimmer in einer Unterkunft in Hackenbroich.

Das große Kreuz an der Wand erinnert noch daran, dass das 1974 eingeweihte Haus viele Jahre als Pfarrheim der Gemeinde St. Gabriel diente. Nach einem Beschluss des Erzbistums Köln zur Kosteneinsparung gab die Katholische Kirche es 2007 auf. Zur Rettung der "guten Stube" von Delrath gründete sich ein privater Trägerverein, der das Johanneshaus seither mit Unterstützung der Stadt Dormagen verwaltet.

(NGZ)
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