Dormagen In der Stadt fehlen weitere 120 Kitaplätze

Dormagen · Quer durch alle Ortsteile wird es im Sommer eine Veränderungen bei den Kinderbetreuungsplätzen geben. Aufgrund eines veränderten Anmeldeverhaltens muss die Stadt nachsteuern und mehr Plätze bei den über Dreijährigen schaffen.

 Zum 1. August wird es bei den U3- sowie bei den Ü3-Kinderbetreuungsplätzen Veränderungen geben. Quer durch das Stadtgebiet müssen mehr Plätze angeboten werden, weil die Nachfrage gestiegen ist.

Zum 1. August wird es bei den U3- sowie bei den Ü3-Kinderbetreuungsplätzen Veränderungen geben. Quer durch das Stadtgebiet müssen mehr Plätze angeboten werden, weil die Nachfrage gestiegen ist.

Foto: Lothar Berns

Große Unruhe herrscht bei vielen Eltern, die bangen, für ihr Kind womöglich zum neuen Kindergartenjahr keinen Betreuungsplatz zu finden. Das gilt vor allem für die Kinder im Alter zwischen drei Jahren und der Einschulung. In den vergangenen Wochen gab es hektische Aktivitäten im Rataus, um dem unerwarteten Bedarf gerecht zu werden. Es geht immerhin um über 120 Plätze, die dem Land jetzt mehr gemeldet wurden - 108 im Ü3- und zwölf im U3-Bereich. Im Vergleich zum aktuell laufenden Kindergartenjahr ergibt sich ein Zuwachs bei den U3-Kindern von 40 Plätzen und im Ü3-Bereich von 92 Plätzen - also ein Unterschied von 132 Plätzen, die sich auf die Einrichtungen in den Stadtteilen verteilen.

In der Politik gab es zuletzt eine Diskussion darüber, warum dieser Mehrbedarf so plötzlich entstanden ist, wo doch diese Kinder bereits geboren sind. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann machte in der Ratssitzung das Thema angesichts dieser Brisanz zur Chefsache. "In den ersten Monaten dieses Jahres zeichnete sich eine Situation ab, die nicht den Erfahrungen der vergangenen Jahre entsprach. Anfang März stand erstmalig fest, dass mehr Plätze für Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung benötigt werden, als geplant waren." Den Grund dafür haben die Experten darin ausgemacht, dass sich das Nachfrageverhalten der Eltern nach Betreuungsplätzen verändert hat. Hoffmann: "Kinder werden insgesamt früher als bisher in einer Kita angemeldet und aufgenommen mit der Konsequenz, dass viele Kinder bereits mit Vollendung des dritten Lebensjahres einen Betreuungsplatz in der Kita haben." Es gibt immer mehr Eltern, die aus Sorge, im laufenden Kitajahr keinen Betreuungsplatz zu bekommen, diesen zu Beginn des Kindergartenjahres in Anspruch nehmen. Hinzu kommt, dass die vorübergehende Aufnahme auf von Bund und Land geförderten U3-Plätzen nicht mehr möglich ist. Geschieht dies trotzdem, können Fördergelder zurückgefordert werden. Hoffmann betont, dass es sich nicht um ein Dormagen-spezifisches Problem handle, sondern um eine landesweite Entwicklung. Von einer "Fehlplanung" könne also keine Rede sein, so Hoffmann.

Was bedeutet das nun konkret für die Stadt? Die Jugendverwaltung hat für die Ortsteile einen abweichenden Bedarf (gegenüber dem Ist-Zustand) von 92 Betreuungsplätzen im Ü3-Bereich ermittelt: Stadtmitte (es werden drei Plätze weniger benötigt), Rheinfeld (es werden neun weitere Plätze geschaffen), Delhoven (plus sieben), Straberg (plus zwei), Nievenheim (plus 9), Delrath (plus 29), Zons (minus 22), Stürzelberg (plus neun), Horrem (plus 31), Hackenbroich (plus zwölf), Gohr (plus neun).

Veränderungen gibt es auch bei den unter Dreijährigen. Im Vergleich zu heute werden 40 zusätzliche Plätze benötigt. In Einrichtungen in der Stadtmitte und in Rheinfeld werden jeweils fünf Plätze mehr geschaffen, in Delrath und Zons jeweils zwölf zusätzliche Plätze sowie in Horrem zehn U3-Plätze mehr. In Hackenbroich (minus vier) und in Stürzelberg (minus zwei) sind zum 1. August zu viele Betreuungsplätze vorhanden.

(NGZ)
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