Dormagen Integrationsrat warnt vor Gefahren rechter Parteien

Dormagen · "Rechtsextremistische Gruppen waren in Nordrhein-Westfalen bislang nicht allzu erfolgreich, doch ihre Zahl steigt", sagt der Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler und stuft die Gefahren der rechten Parteien als ernst ein.

In Deutschland sehe er besonders die wachsende Anhängerschaft der AfD als "große Bedrohung", da sie sich als ernstzunehmende Konkurrenz im Landtag herausstelle. Diese Meinung äußerte Häusler am Mittwoch Abend bei einer Informationsveranstaltung zu den Gefahren rechtsradikaler Parteien. Doch können sich die Menschen laut Häusler nur noch sicher fühlen, indem sie sich den radikalen Parteien anschließen? Mit einem klaren Nein beantwortet der Landesintegrationsrat NRW und der Integrationsrat der Stadt Dormagen diese Frage. Anlässlich der Landtagswahl am 14. Mai luden Bürgermeister Erik Lierenfeld sowie der Vorsitzende des Integrationsrates, Mehmet Güneysu, zu einer Podiumssitzung zum Thema "Rechtsaußenparteien und ihre Aktivitäten" in den Ratssaal ein.

Auf dem Podium diskutierten neben den Landtagsabgeordneten Rainer Thiel (SPD) und Hans Christian Markert (Grüne) weitere Landtagskandidaten. Nach zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum stellten sich zwei Hauptanliegen der Besucher heraus: ein festes Einwanderungsgesetz sowie ein Wahlrecht für Immigranten. Denn in der Runde nahmen auch viele in Dormagen lebende Immigranten teil. Mit ihren Interessen wendeten sie sich gezielt an die Politiker. Unter der Moderation von Engin Sakal ergriffen die Landtagskandidaten nacheinander das Wort. Thiel sprach von "Schwächen des deutschen Einwanderungsgesetzes" und kam zum Entschluss, dass "wir ein zukunftsfähiges Gesetz benötigen."

Eine Bürgerin, welche vor vier Jahren nach Deutschland zog, kritisierte die Politiker, da sie nicht berechtigt sei zu wählen. Auch Markert stellte das Wahlrechts als ausbaufähig heraus. "In einer Republik sollten alle Bürger mitentscheiden dürfen", so der Abgeordnete. Anne Rappard, Vertreterin der Linken, schloss sich Markert an. Trotz manchen Meinungsdifferenzen innerhalb der Podiumsrunde waren sich alle Politiker einig: Sie wollen die soziale Sicherheit in Deutschland dauerhaft gewährleisten, um die AfD zu schwächen.

(ceck)
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