Dormagen Israelische Pfadfinder lieben Dormagen

Dormagen · Zwei Wochen erkunden die "Kiryat Ono Scouts" aus Dormagens israelischer Partnerstadt Deutschland. Ihnen gefällt vor allem die Gastfreundlichkeit in Dormagen. Einen weiteren Gegenbesuch hat Organisator Dieter Schulten bereits geplant.

 Pfadfinder aus Israel, Deutschland und Russland wurden von Bürgermeister Erik Lierenfeld (o., M.) im Historischen Rathaus empfangen. Organisiert hatte den Austausch Roverleiter Dieter Schulten vom Stamm "Greifen" aus Delrath (v., 2.v.l.).

Pfadfinder aus Israel, Deutschland und Russland wurden von Bürgermeister Erik Lierenfeld (o., M.) im Historischen Rathaus empfangen. Organisiert hatte den Austausch Roverleiter Dieter Schulten vom Stamm "Greifen" aus Delrath (v., 2.v.l.).

Foto: ON

Wer am Dienstagmittag am Historischen Rathaus vorbeiging, sah mehr als 30 junge Pfadfinder aus drei Ländern, die dort von Bürgermeister Erik Lierenfeld empfangen wurden. Seit fast zwei Wochen befinden sich 16 israelische "Kiryat Ono Scouts" aus der Dormagener Partnerstadt nun schon auf Austauschbesuch bei den Georgspfadfindern vom Stamm "Greifen" in Delrath. Ebenfalls zu Besuch ist eine Abordnung russischer Pfadfinder. "Internationaler Austausch ist wichtig, um andere Menschen und Länder kennenzulernen", sagt Roverleiter und Organisator Dieter Schulten aus Delrath. Im Großen Trausaal werden sie feierlich empfangen.

"Ich freue mich, dass so viele nach Dormagen gekommen sind. Es ist schön, dass dieser Austausch trotz der angespannten Lage in Israel zustande gekommen ist", begrüßt Bürgermeister Erik Lierenfeld die Jugendlichen und kündigt an: "Ich selbst möchte im September zu einem Antrittsbesuch in unsere Partnerstadt Kiryat Ono reisen, wenn es möglich ist."

Die Partnerschaft mit der israelischen Gemeinde aus der Nähe von Tel Aviv besteht nun schon seit 19 Jahren und umfasst regelmäßige Austauschprogramme. Der Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono, dessen Vorsitzender Uwe Schunder ebenso wie seine Frau Chana die Pfadfinder begleitete, hat den Austausch unterstützt.

Während ihres Aufenthaltes haben die israelischen Pfadfinder im Alter zwischen 14 und 17 Jahren gemeinsam mit ihren Kollegen aus Delrath ein Sommerlager am Mittelrhein bei Rhens abgehalten und dabei die deutsche Natur etwas besser kennengelernt. Unter der Leitung von Dieter Schulten und Nitsan Bublil unternahmen sie Wanderungen sowie Kletter- und Kanutouren rund um den Rhein, aber auch am Schützenfest in Stürzelberg nahmen sie teil. Dazu gab es Stadttrallyes durch Düsseldorf und Köln sowie den Besuch im Haus der Geschichte in Bonn. Die israelischen Scouts besuchten auch den Gottesdienst in St. Gabriel in Delrath. Obwohl das Wetter nicht immer optimal mitspielte und es oftmals stark regnete, zeigen sich die israelischen Jugendlichen begeistert: "Die Leute hier sind sehr nett und so gastfreundlich", meint die 16-jährige Yael. Und die 17-jährige Chen schwärmt weiter: "Am besten gefällt mir hier die Landschaft und dass es überall so grün ist." Adi (16) war vom Gottesdienst fasziniert: "Wir sind einfach nur beeindruckt, besonders von der Kirche", während Gal (16) die " allgemeine Sauberkeit hier" lobt.

Am Ende des Empfangs gibt es für jeden Israeli Souvenirs von der Verwaltung. Bürgermeister Lierenfeld wünscht den Scouts, dass sich die gewalttätige Situation in Israel entspanne. "Ich hoffe, Sie haben eine schöne Zeit hier verlebt." Und damit liegt er richtig. "Wir würden auf jeden Fall noch einmal nach Deutschland kommen", betont Chen.

Nach dem Empfang im Rathaus besichtigten die Pfadfinder Dormagen. Dabei achteten sie besonders auf die Straße, denn dort befinden sich die 39 "Stolpersteine" des Künstlers Gunter Demnig: Gedenktafeln aus Messing, im Boden vor dem letzten Wohnort der Nazi-Opfer eingelassen.

Auch in Zukunft soll der Austausch der Pfadfinder fortgesetzt werden. "Wir planen bereits den nächsten Besuch, vielleicht schon 2015, mit vielen Begegnungen in Israel", sagt Roverleiter Schulten.

(NGZ)
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