Dormagen Janssen löst Sturm als Regimentschef ab

Dormagen · Am Freitagabend endete die 48-jährige Ära von Hans Sturm an der Regimentsspitze. Mit Ehrenbrudermeister Willi Nicolini wird der Ehrenoberst am 8. November mit einem Großen Zapfenstreich geehrt. Frank Janssen ist neuer Oberst.

 Generaloberst a.D. Hans Sturm (l.) gratuliert seinem Nachfolger als Regimentschef: Frank Janssen, der stellvertretende Schießmeister, führt nun das Regiment der Bruderschaft von Hackenbroich und Hackhausen an.

Generaloberst a.D. Hans Sturm (l.) gratuliert seinem Nachfolger als Regimentschef: Frank Janssen, der stellvertretende Schießmeister, führt nun das Regiment der Bruderschaft von Hackenbroich und Hackhausen an.

Foto: G. Salzburg

Auch wenn es schon seit längerem angekündigt war, ändert dies nichts daran, dass es eine historische Zäsur ist: Bei der Generalversammlung im Pfarrheim von St. Katharina endete jetzt die Ära von Generaloberst Hans Sturm an der Regimentsspitze der St. Hubertus-Schützen Hackenbroich-Hackhausen. Zu ihrem neuen Oberst wählten die Schützen den stellvertretenden Schießmeister Frank Janssen (49). Auf Janssen entfielen 114 von 135 Stimmen. Hans Sturm wurde zum Ehren-regimentsoberst ernannt.

Der gebürtige Hackenbroicher Frank Janssen ist seit 1985 Mitglied der Bruderschaft. Er ist verheiratet und Vater zweier Söhne, die gleichfalls bei den St.-Hubertus-Schützen mitmarschieren. Koch und Chemikant von Beruf, engagiert sich Frank Janssen auch auf der Ebene des Bezirks Nettesheim mit seinen fünf Dormagener und sechs Rommerskirchener Bruderschaften. Seit 2004 ist er stellvertretender Jungschützenmeister des Bezirks. Seine Hobbys sind neben dem Schützenwesen und dem Skifahren die Kölner "Geißböcke" im Fußball und die "Haie" im Eishockey.

Grundlegende Änderungen will der neue Oberst nicht in Angriff nehmen: "Wir wollen es erst einmal so weiterlaufen lassen. Wir müssen unsere eigenen Spuren finden", sagt Frank Janssen, der eine gut 420-köpfige Truppe anführt. Eine Neuerung wird es jedoch geben. Anders als Hans Sturm wird Janssen dem Regiment nicht zu Pferd voran reiten. "Er wäre wohl nicht so lange Oberst geblieben, wenn wir das Pferd im Zug abgeschafft hätten", vermutet Ehrenbrudermeister Willi Nicolini, im Vorstand langjähriger Weggefährte Hans Sturms und seit Jahrzehnten dessen Zugkamerad im Jägerzug "Waldeslust". Der in den vergangenen Jahren personell geschrumpfte Zug freut sich jedenfalls, in Hans Sturm nun wieder einen aktiven Marschierer mehr in seinen Reihen zu haben.

Brudermeister Hans-Dieter Schloemer würdigte die Laufbahn Sturms, die einzigartig sein dürfte: Insgesamt 48 seiner 71 Lebensjahre war er in der Regimentsspitze aktiv. Auf 18 Jahre als Adjutant folgten 30 Jahre als Regimentschef, wobei die Schützen ihn 1997 zum Generaloberst machten. Diese Rolle verschmolz bei Schützenfesten mit der des Vizebürgermeisters turm , "der die Bruderschaft weit über Hackenbroich hinaus repräsentiert hat", wie der stellvertretende Brudermeister Johannes Deußen sagt. Ob Sturm diese Rolle weiterspielen wird? "Da gehen wir von aus", so Deußen. Der neue Ehren-Regimentsoberst selbst lässt daran keinen Zweifel: Beim Fest in Gohr war Sturm gestern schon wieder in seiner Paraderolle präsent.

Welches Ziel die von der Bruderschaft gestiftete Reise hat, werden Hans Sturm und seine Frau Monika noch beraten. Klarheit besteht hingegen darüber, wie die Bruderschaft Sturm offiziell verabschiedet - und mit ihm auch den bereits im März ausgeschiedenen Brudermeister Willi Nicolini: Zum Hubertusfest am 8. November gibt es vor der Kirche St. Katharina einen Großen Zapfenstreich für die beiden Schützen, die Jahrzehnte lang geradezu Synonyme für die Bruderschaft waren.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort