Dormagen Jobs von drei Schulsozialarbeitern in Gefahr

Dormagen · 17 Schulsozialarbeiter werden in Dormagen beschäftigt, alle unterschiedlich finanziert. Für drei von ihnen könnte Ende 2015 Schluss sein, denn sie werden im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) aus Bundesmitteln bezahlt.

Ende Februar, das verspricht Sozialdezernent und Landratsvertreter Jürgen Steinmetz, werde es eine Entscheidung geben. "Wir müssen auch für die Leute eine verlässliche Situation schaffen", sagt er. Die Rede ist dabei von drei der insgesamt 17 Schulsozialarbeiter in Dormagen, die über das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) aus Bundesmitteln finanziert werden und vom Rhein-Kreis eingestellt wurden. Doch diese Mittel werden Ende 2015 auslaufen - und nicht verlängert.

"In der letzten Bürgermeister-Konferenz habe ich dieses Thema angesprochen", fährt Steinmetz fort. Dabei sei er auf breite Zustimmung gestoßen - zum einen, was die sehr gute Arbeit der kreisweit insgesamt 30 "BuT"-Sozialarbeiter betreffe, zum anderen aber auch mit der Überzeugung, dass die Kommunen nicht für ausfallende Bundes- und Landesmittel aufkommen könnten. Land und Bund, so Steinmetz weiter, seien, was die Finanzierung angehe, uneins. Denn der Bund sieht seine Unterstützung nur als Anschubfinanzierung, die ab 2016 von den Ländern übernommen werden muss. Begründung: Schule ist Ländersache.

"Die Leidtragenden sind nun die Kommunen, die allein gelassen werden", stellt Jürgen Steinmetz fest. Im Unklaren will er jedoch nicht die Betroffenen lassen. Bevor er zum 1. März den Rhein-Kreis verlässt und als Hauptgeschäftsführer zur IHK Mittlerer Niederrein geht, werde Klarheit herrschen, so Steinmetz. Klarheit könne jedoch auch bedeuten, dass die Maßnahme einfach auslaufe.

Für die Stellen der 14 anderen Schulsozialarbeiter in Dormagen sieht Klaus Güdelhöfer vom Jugendamt der Stadt keine Gefahr. Mittlerweile wird nur noch eine Mitarbeiterin (an der Schule Burg Hackenbroich) von der Stadt selbst finanziert. Drei arbeiten im Kinder- und Jugendzentrum "Dreizack" in Nievenheim und stehen auf der Gehaltsliste des Internationalen Bundes (IB). "Sie leisten nicht ausschließlich klassische Schulsozialarbeit, obwohl es einen Kooperationsvertrag zwischen der Einrichtung und der Gesamtschule gibt, sondern sollen auch im Ort wirken", sagt Güdelhöfer und ergänzt: "Für diese Jugendarbeit erhält der IB auch Zuschüsse der Stadt."

In der Schule am Chorbusch, dem Leibniz-Gymnasium, der Realschule am Sportpark, der Grundschule Burg Hackenbroich, der Hermann-Gmeiner-Schule sowie der Realschule Hackenbroich ersetzen die dort tätigen Schulsozialarbeiter eine Lehrerstelle und werden demzufolge vom Land finanziert. Arbeitgeber des Sozialarbeiters in der Raphaelschule ist der Trägerverein des Raphaelshauses, der katholischen Erziehungsverein. Schließlich, so informiert Klaus Güdelhöfer, setze auch die Kreishandwerkerschaft für zeitlich begrenzte Schulprojekte Sozialarbeiter ein. Solche Projekte laufen zurzeit an der Hermann-Gmeiner-Schule sowie an der Schule am Chorbusch in Hackenbroich.

(NGZ)
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