Dormagen Jugendliche wollen eigenen Treffpunkt

Dormagen · Große Resonanz auf den ersten Workshop "Partizipation in einer kinder- und jugendfreundlichen Kommune".

 Die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, Julia Stöcker, koordiniert die Beteiligung der Jugendlichen am politischen Prozess.

Die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, Julia Stöcker, koordiniert die Beteiligung der Jugendlichen am politischen Prozess.

Foto: L. Berns

Jugendliche wollen über ihre Stadt diskutieren und sie verbessern. Das ist ein Ergebnis eines ersten Workshops, den die Stadt Dormagen angeboten hatte, um die Jugendlichen besser in den politischen Entscheidungsprozess einzubinden.

War die Idee, in Dormagen ein Jugendparlament einzurichten - angelehnt an das Konzept des seit mehr als 25 Jahren erfolgreichen Kinderparlaments -, bisher nicht richtig umgesetzt worden, so zeigte das Treffen die große Bereitschaft der Mädchen und Jungen, sich zu beteiligen: Rund 65 Teilnehmer dachten beim Workshop "Partizipation in einer kinder- und jugendfreundlichen Kommune" gemeinsam über neue Beteiligungsformen für junge Menschen nach.

Neben den Schülern waren auch Lehrer, Mitarbeiter der Jugendhilfe und Vertreter von Politik und Verwaltung dabei. Bürgermeister Erik Lierenfeld wandte sich in seiner Begrüßung an die Schüler: "Statt in der Schule etwas über Geschichte zu lernen, habt ihr heute die Möglichkeit, an der Zukunft Dormagens mitzuarbeiten und so Geschichte zu schreiben."

Lierenfeld erinnerte an die Mädchen und Jungen, die vor über 25 Jahren im ersten Kinderparlament saßen: "Sie haben damals ein ganz prägendes Element der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Dormagen aktiv mitgestaltet." Auch dafür gelte der Grundsatz: "Wer etwas verändern will, der muss handeln - das ist die Grundüberzeugung, die politische Teilhabe ausmacht: Nicht zurücklehnen und fordern, sondern nach vorne gehen und machen!"

Teilhabe und Partizipation würden dort geschehen, wo "Räume für Beteiligung geschaffen werden", wies der Bürgermeister darauf hin, dass die Jugendlichen mit dem Beteiligungs-Projekt nun einen "Raum für Eure Ideen" erhalten, den sie mit Leben füllen müssten. Dazu wollen Verwaltung und Politik mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, so Lierenfeld: "Demokratie lebt und funktioniert nur dann, wenn die Menschen sagen, was Sache ist", forderte er die Jugendlichen zum Mitmachen auf.

Die Jugendlichen fühlen sich ernstgenommen. Teilnehmerin Chaymaa Saadi (16) von der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule erläutert: "Ich fand den Tag wirklich sehr schön. Endlich werden mal Meinungen von uns Jugendlichen gehört und versucht umzusetzen. Gemeinsam können wir was ändern."

Thematisch im Mittelpunkt standen beim Workshop die Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, in Dormagen mitzubestimmen. "Der Workshop war ein gelungener Auftakt, um eine Beteiligungskultur für Kinder und Jugendliche anzustoßen", fasst Julia Stöcker, Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, zusammen.

Es sei bereits konkret geworden: "Die Jugendlichen haben im Workshop den Wunsch nach eigenen Räumen geäußert, in denen sie sich selbstbestimmt und frei treffen können", so Stöcker. "Um gleichberechtigt und offen neue Formate der Beteiligung zu entwickeln, müssen wir genau wissen, was sich wünschen."

So wird es nun weitere Gespräche mit Jugendlichen in Schulen, Jugendzentren und im Rathaus geben. Ende 2018/Anfang 2019 sollen die Ergebnisse präsentiert werden, so Julia Stöcker: "Wir wollen den Jugendlichen keine Meinung überstülpen, sondern gemeinsam etwas bewegen."

(NGZ)
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