Dormagen Junge Sänger vor ihrem großen Auftritt

Dormagen · Morgen ist es soweit: Der Jugendchor St. Michael - inklusive Band - wird sich in seinem Konzert unter dem Motto "(W)Orte und Begegnungen" präsentieren. Lisa Meier, eine der drei Chorleiter, bereitet sich mit Solisten darauf vor.

 Chorleiterin Lisa Meier (l.) probt mit Solisten des Jungendchors im Römerhaus (v.r.): Pia Hofmann, Nathalie Rosillio und Leonie Herbertz. Morgen ist das große Jahreskonzert.

Chorleiterin Lisa Meier (l.) probt mit Solisten des Jungendchors im Römerhaus (v.r.): Pia Hofmann, Nathalie Rosillio und Leonie Herbertz. Morgen ist das große Jahreskonzert.

Foto: H.-P. Reichartz

Im Chorhaus herrscht eine großartige Stimmung. Kinder, Jugendliche und auch junge Erwachsene im Alter zwischen elf und 24 Jahren fiebern dem Konzert, das morgen um 19.30 Uhr in St. Michael beginnt, entgegen. Sie wurden eng in die Programmgestaltung eingebunden, wie Chorleiterin Lisa Meier erklärt. Sie und ihre beiden Leitungskollegen, David Mertin und Felix Schirmer, achten darauf: Die jungen Menschen dürfen mitreden, mitgestalten. Auch deshalb ist das, was unter dem Motto "(W)Orte und Begegnungen" morgen zu erleben ist, "ein ganz bunter Strauß geworden", schwärmt Lisa Meier. "Die Jugendlichen haben sehr viele Videos gedreht, die teilweise zu den Stücken laufen werden. Die Stücke sind alle thematisch angebunden. Zwischen den Beiträgen gibt es immer inhaltliche Auseinandersetzungen."

Die Lehramtsstudentin, die jedoch vielmehr Sängerin als Lehrerin ist und auch in Zukunft sein will - kein Wunder, dass sie auch Jazz und Popgesang studiert hat - liebt ihre Arbeit mit dem Chor. Besondere Aufmerksamkeit richtet sie dabei nicht nur auf die Motivation der jungen Menschen, sie achtet auch darauf, dass sie so singen, dass es für ihre Stimme gut ist, dass sie sich natürlich ausdrücken können. "Generell gibt es auf dem Gebiet der Popstimmbildung noch viel herauszufinden, glaube ich.", erläutert sie.

Sie weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt als junger Mensch für Gesang zu brennen: "Bei uns wurde viel Musik gemacht. Ich habe als Kind selber im Kinderchor gesungen. Ich war neun, da habe ich gesagt, wenn ich mal groß bin, möchte ich Sängerin werden", so kam es dann auch, dass sie Unterricht nahm: "Ich hatte bei sehr vielen verschiedenen Lehrern Unterricht. Am Anfang war ich bei einem Lehrer, der nicht professionell ausgebildet war und Popgesang gemacht hat. Und das war nicht so gut für die Stimme." Diesen Fehler will sie bei ihrem Chor nicht machen.

Zum Glück fand die junge Bonnerin aber zu guten Stimmbildern. Diese Erfahrungen kann sie nun weitergeben: "Was mich persönlich am weitesten gebracht hat, ist, dass ich seit drei Jahren mit einer Logopädin zusammenarbeite, die nach einer speziellen Methode arbeitet." Neben der Stimmbildung ist es auch sehr entscheidend, wie man den Chor als Gesamtes musikalisch zusammenhält, wie man ihn leitet. Für Lisa Meier ist besonders wichtig, "nah an dem zu bleiben, was sich natürlich anfühlt."

Man darf gespannt sein, wie sich die Songs anfühlen werden, die am morgigen Abend auf dem Programm stehen. Zwei von ihnen, "Dieser Weg" und "Never give up", wurden von Chorsängern selbst vorgeschlagen. Des Weiteren gibt es Songs in verschiedenen Sprachen, wie "Baba Yetu", "Das zweite Gesicht" oder auch "Man in the Mirror" zu hören. "In der Konzertvorbereitung hat unser Chor sich damit beschäftigt, welchen Menschen man begegnen kann, welchen Kulturen. Und das an verschieden Orten", sagt Lisa Meier - und das passt, denn damit kann auch sie sich wunderbar identifizieren. Genau das macht für sie Kirche aus.

(NGZ)
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