Dormagen Karnevalsband "Altreucher" hat sich aufgelöst

Dormagen · "Schluss, Aus, Vörbei" schrieben die "Altreucher" am 12. Februar nach ihrem Auftritt in Jakobwüllesheim auf ihrer Facebook-Seite. Ahnten die sechs Musiker damals schon insgeheim von ihrem Aus? Sie meinten damit das Ende der Karnevalssession und stimmten ihre Fans schon auf den nächsten Termin am 6. Mai auf der Volksbühne am Rudolfplatz in Köln ein. Doch dazu wird es nicht mehr kommen, denn gestern Vormittag gaben die "Altreucher" die Auflösung der Band mit sofortiger Wirkung bekannt und überraschten damit Fans, Kollegen und Veranstalter. "Das Telefon steht nicht mehr still", sagte Sänger Volker Dahmen. "Wenn wir nur immer eine solche öffentliche Wirkung erzielt hätten, vielleicht wäre unsere Entscheidung anders ausgefallen."

 Bei der ARD-Fernsehsitzung in der Düsseldorfer Stadthalle vor zwei Jahren waren die "Altreucher" mit dabei.

Bei der ARD-Fernsehsitzung in der Düsseldorfer Stadthalle vor zwei Jahren waren die "Altreucher" mit dabei.

Foto: Andreas Bretz

So steht das Aus nach vielen gemeinsamen Jahren. "Eine Band wie die Altreucher zu führen und am Laufen zu halten, erfordert viel Hingabe, Freude und vor allem Zeit", heißt es in der offiziellen Stellungnahme. "Im Laufe der Jahre wurde das natürlich nicht weniger, und der sehr hart umkämpfte Musikmarkt tut das Seinige dazu." Heute seien nicht mehr alle aus beruflichen und familiären Gründen in der Lage, dieses zu leisten. Weiter heißt es: "Da wir der Ansicht sind, dass man diesen Job nur mit kompletter Hingabe oder eben lieber nicht ausführen kann, sind wir zu der auch für uns überraschenden und traurigen Entscheidung gekommen."

Vor 25 Jahren standen Dahmen, Gitarrist Marco Schwabach und Bassist Christoph Herold erstmals gemeinsam auf einer Bühne, daraus entwickelte sich "in einem Prozess", so Dahmen, die beliebten "Altreucher", die, so der Frontmann, "Kölsch-Pop" spielen. Vier der sechs Musiker leben in Dormagen.

Auf wie viel Auftritte die Band innerhalb eines Jahres kommt, wollte Dahmen nicht sagen, aber: "Diese Session war für uns die beste, die wir je hatten." Doch es gab offenbar zu viele Jahre, in denen es finanziell nicht ganz rund lief. "Hätten wir eine Auftragslage wie andere Bands und könnten davon leben, dann wäre unsere Entscheidung anders ausgefallen", sagt Dahmen.

"Der Kontakt zu anderen Bands ist freundschaftlich, aber der Markt ist umkämpft." Vor allem, wenn eine Session sehr lange dauert, so wie die kommende, dann haben Veranstalter gute Chancen, auch an die Top-Starts der Szene heranzukommen. Andere bleiben dann oft auf der Strecke. Wie geht es weiter? "Einmal Musiker, immer Musiker", sagt Dahmen, der erst einmal alles sacken lassen will. Das Kapitel Altreucher ist zwar beendet, "aber vielleicht seht ihr den einen oder anderen von uns früher oder später auf irgendeiner Bühne wieder".

(schum)
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