Dormagen Kinderparlament berät über Müll

Dormagen · Einmal jährlich dürfen Grundschulklassen kostenlos zur Bibliothek fahren.

 Aufmerksam verfolgen die Mädchen und Jungen die Beiträge im Kinderparlament und beteiligen sich lebhaft an der Diskussion.

Aufmerksam verfolgen die Mädchen und Jungen die Beiträge im Kinderparlament und beteiligen sich lebhaft an der Diskussion.

Foto: Stadt Dormagen

Zwei Mal im Jahr treffen sich Vertreter der Dormagener Grundschulen seit 27 Jahren zum Kinderparlament, wo sie mit Vertretern der Verwaltung ihre Sorgen und Probleme besprechen und ihre Anregungen und Wünsche äußern. "Das ist der tollste Job für mich", sagt Jugendhilfeausschuss-Vorsitzender Jo Deußen, der auch die Kinderparlamente leitet. "Kinder sagen ihre Meinung sehr ehrlich und mit viel Engagement - ihre Ideen eröffnen oft ganz andere Sichtweisen für uns Erwachsene", erläutert er. Das heiße aber nicht, dass die Mädchen und Jungen auf ihrem Standpunkt beharren würden, im Gegenteil: "Wenn man ihnen anschaulich erklärt, dass zum Beispiel ein neuer Kunstrasenplatz, den sich ein Junge für seinen Bolzplatz gewünscht hatte, so teuer wäre wie ein großes Haus, dann sagen sie auch, dass das dann nicht gemacht werden kann", berichtet Deußen.

Und Ergebnisse gibt es auch: Dormagener Grundschulklassen können einmal jährlich kostenlos mit dem Stadtbus zur Stadtbibliothek Dormagen fahren. Ein entsprechender Vorschlag war im November 2017 in dem Gremium eingebracht worden. Bürgermeister Erik Lierenfeld und Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), haben die Idee prompt umgesetzt. Genau das, so sagt Maren (10) aus Stürzelberg, mache das Kinderparlament aus: "Ich finde es gut, dass uns jemand zuhört und wir etwas verändern können." Noah (8) aus Delrath lobt: "Am Kinderparlament gefallen mir die Themen und dass man vorstellen kann, was man gerne haben möchte."

Im Mittelpunkt der Sitzung des Kinderparlaments stand jedoch das Thema Umwelt. Paulina Wleklinski von der Beratungsstelle Dormagen der Verbraucherzentrale informierte über Plastikmüll im Meer. Auf jedem Quadratkilometer der Weltmeere kommen mittlerweile hunderttausende Teile Plastikmüll zusammen. Jeder Einzelne kann daher einen Beitrag für eine bessere Umwelt leisten, indem er Plastikmüll vermeidet. Die Schüler der Klasse 5b des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums hatten im Unterricht eine Ratssitzung simuliert. Dabei war es unter anderem um Müll auf dem Schulhof gegangen. Im Kinderparlament stellten sie jetzt Verlauf und Ergebnis ihrer Diskussionen vor. Auch bei der Sauberkeit des Schulhofs fangen Verbesserungen mit Eigeninitiative und Verhaltensänderungen an. "Einmal in der Woche sollte etwas in Dormagen zum Umweltschutz passieren", gibt Deußen die Anregung der Kinder weiter.

(NGZ)
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