Dormagen Kita Rappelkiste nach Brand geschlossen

Dormagen · Durch einen Rauchmeldealarm gewarnt, konnten gestern 75 Kinder und elf Erwachsene unverletzt das Gebäude der Kindertagesstätte verlassen. Die Feuerwehr löschte den Brand. Die Kinder nutzen jetzt die Horremer Grundschule.

 Die städtische Kindertagesstätte "Rappelkiste" am Fichtenweg ist zurzeit unbenutzbar, so lange ziehen die Kinder in die Christoph-Rensing-Grundschule. In der Küche der Kita war gestern Morgen ein Brand ausgebrochen.

Die städtische Kindertagesstätte "Rappelkiste" am Fichtenweg ist zurzeit unbenutzbar, so lange ziehen die Kinder in die Christoph-Rensing-Grundschule. In der Küche der Kita war gestern Morgen ein Brand ausgebrochen.

Foto: L. Hammer

Bei einem Brand in der Kindertagesstätte "Rappelkiste" am Fichtenweg wurde gestern Morgen niemand verletzt. "Das ist das Wichtigste", sagte Brandamtmann Klaus Schiefer von der Feuerwehr Dormagen. Der Einsatzleiter lobte das umsichtige Verhalten der elf Mitarbeiter der städtischen Einrichtung unter Leitung von Heidi Tyburski: "Als wir eintrafen, hatten sie die 75 Kinder schon unbeschadet aus dem Gebäude geführt." Eine Kaffeemaschine und eine Thermoskanne waren auf dem Herd in der Küche verschmort und hatten Feuer gefangen, wie die Stadt bekannt gab.

Durch einen Rauchmeldealarm um 9.56 Uhr verständigt, rückte die Feuerwehr mit 27 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen an und konnte im verlassenen Gebäude sofort den Brand löschen. "Wir haben das Gebäude danach gelüftet", erklärte Schiefer. Messungen ergaben, dass das Gebäude zwar wieder begehbar ist, aber vor seiner eigentlichen Nutzung als Kita umfangreich von Ablagerungen gereinigt werden muss. "Das bedeutet, dass Teile des Gebäudes nach Einschätzung der Gebäudewirtschaft bis zu drei Wochen nicht benutzt werden können", so Stadtpressesprecher Harald Schlimgen. Eine Notgruppe wird daher ab Montag um 7.30 Uhr in der Christoph-Rensing-Schule eröffnet.

Erzieherinnen blieben ruhig

Zunächst war es ein Schock, als Jessica Annas hörte, dass es einen Brand in der Kita ihrer Tochter gegeben hatte. "Aber die Erzieherin hat uns ganz ruhig mitgeteilt, dass den Kindern nichts passiert ist und wir sie abholen könnten", sagt die 21 Jahre alte Mutter von Emma (2). Als sie dann am Kindergarten ankam, war alles "bestens organisiert und die Kleinen wurden gut zusammengehalten, bis die Eltern eintrafen", erklärt Annas: "Ein großes Lob den Erzieherinnen, auf die ich mich auch im Ernstfall verlassen kann."

Da sie für ihre eigene Erzieher-Ausbildung auch in den Ferien arbeiten muss, ist sie froh, dass die Stadt so schnell eine Notgruppe einrichten konnte: "In Absprache mit meinem Freund hätte ich die Betreuung zwar irgendwie hinbekommen, aber nur zu Lasten meiner Ausbildung", meint sie. Andere Eltern hätten da noch weniger Spielraum: "Die Rundum-Betreuung so spontan zu organisieren, ist sicher schwierig."

Das weiß auch Elisabeth Gartz, die bei der Stadtverwaltung für die Tagesbetreuung von Kindern zuständig ist: "Wir werden alle Kinder auch in der Übergangszeit betreuen", betont Gartz. "Zum Glück ist durch die Osterferien sowieso weniger Betrieb", weist sie darauf hin, dass gestern nur 75 der rund 100 Kinder anwesend waren.

Schnell und unbürokratisch stellte Adelheid Rothenburg, Schulleiterin der Christoph-Rensing-Schule, einen Raum zur Verfügung: "Wir helfen gern. Außerdem kennen wir uns gut, schließlich haben wir mit der Rappelkiste in deren Umbauphase vor zwei Jahren schon einmal unser Domizil geteilt." Und so wurde ein Kellerraum bereits verschönert und mit kleinen Möbeln eingerichtet, die vor zwei Wochen erst aus Delrath eingetroffen sind. Die katholische und die evangelische Kita halfen mit Spielzeug aus, da nichts aus der "Rappelkiste" geholt werden konnte. "Die Zusammenarbeit funktioniert toll in Horrem", sagt die Schulleiterin.

(NGZ)
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