Kommentar zu Nazi-Schmierereien in Dormagen Klare Kante gegen Rechtsextreme

Meinung | Dormagen · Nach den Nazi-Schmierereien an dem Neubau der Dormagener Moschee haben mehr als 300 Menschen bei einer spontanen Gegenkundgebung klare Kante gegen Rechtsextremismus gezeigt. Das ist richtig, denn die Verteidigung unserer Demokratie ist nicht allein Sache von Behörden und Politik.

Bürgermeister Erik Lierenfeld (re.) hatte zu der Kundgebung aufgerufen.

Bürgermeister Erik Lierenfeld (re.) hatte zu der Kundgebung aufgerufen.

Foto: Georg Salzburg

Der Zusammenhang ist nicht zu beweisen, aber es passt ins Bild: Rechtspopulisten haben Oberwasser, bei den Demonstrationen von "Pegida" in Dresden und ihren diversen Ablegern, zuletzt in Düsseldorf. Eine Reaktion der Politik: Sorgen ernst nehmen, Ursachen erforschen, aufklären. Ja. Gut. Aber: Wenn, wie bei Nürnberg, Flüchtlingsheime brennen und Rechtsradikale, wie in Dormagen, ihre Parolen auf Moscheen schmieren, kommt der Punkt, an dem "klare Kante" Vorrang hat.

Rechtsextremismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Die angeblichen Argumente gegen die angebliche Islamisierung und die angebliche Überforderung Deutschlands durch Flüchtlinge wurden inzwischen x-mal widerlegt. Da gibt's nur noch begrenzt etwas zu diskutieren. Wer mit "Pegida" & Co. sympathisiert, sei es am Stammtisch oder als Teilnehmer einer ihrer Demonstrationen, muss wissen, dass er das Klima von Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz schürt, das Menschen zu rechtsextremen Gewalttaten motiviert. Da gibt es nichts zu entschuldigen oder zu beschönigen.

Die Bundesrepublik ist eine wehrhafte Demokratie. Das unter Beweis zu stellen, ist nicht allein Sache von Behörden und Politik, das ist genauso Sache der Gesellschaft. Dormagen hat mit der spontanen Kundgebung an der Moschee am Sonntagnachmittag — ebenso wie das Düsseldorfer Bündnis aus Politik, Kirche und Gewerkschaften Anfang des Monats — in diesem Sinne ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt. Nachmachen erwünscht!

(RP)
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