Dormagen Klimaschutz im Chempark

Dormagen · Am Montag nahm Chempark-Betreiber Currenta die komplett erneuerte Thermische Verbrennungsanlage (TVA) in Betrieb. Sie spart jährlich rund 30.000 Tonnen CO2. Ziel: 200.000 Tonnen CO2 weniger verbrauchen.

 Mit der neuen Abluft-Verbrennungsanlage werden im Chempark Dormagen 30 000 Tonnen CO² pro Jahr eingespart.

Mit der neuen Abluft-Verbrennungsanlage werden im Chempark Dormagen 30 000 Tonnen CO² pro Jahr eingespart.

Foto: l. berns

Die Thermische Abluft verbrennung für rund 30 Betriebe hat im Chempark seit 1972 Tradition. Allerdings hat niemand groß danach gefragt, so lange die Anlage problemlos lief. Das ist anders geworden, seit diese Betriebe "Kunden" von Chempark-Betreiber Currenta sind. "Da werden die Kosten intensiv hinterfragt", so Currenta-Geschäftsführer Dr. Klaus Schäfer. Die Anlage rückte in den Fokus — und wurde für insgesamt neun Millionen Euro modernisiert.

"Dabei lag das Interesse darauf, die Anlage kostengünstiger und attraktiver zu gestalten", so Chempark-Leiter Dr. Walter Leidinger. Die Kosten zu senken geht in erster Linie über Energieeinsparungen. Und die wiederum bedeuten weniger klimaschädliches CO². "Die Einsparung beträgt etwa 30 000 Tonnen im Jahr", berichtet Anlagen-Leiter Theo Bonkhofer. Das entspricht etwa dem CO²- Ausstoß von 10.000 Autos mit 20.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr.

Am Montag wurde die Anlage offiziell in Betrieb genommen. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, ebenso wie Kreis-Umweltdezernent Karsten Mankowsky, als Gast geladen, würdigte die Anlage: "Currenta geht hier mit gutem Beispiel voran. Die erneuerte Anlage bringt für Dormagen eine deutliche Entlastung." Die Anlage sei ein Modell dafür, wie wichtig die Beteiligung der heimischen Wirtschaft an den Klimaschutzzielen ist.

"Energieeffizienzklasse A++" steht ein schmuckloser Hinweis an dem Herzstück der neuen Anklage: einem Brenner, in dem Temperaturen bis 800 Grad herrschen. Schäfer: "Das Ziel der gleichnamigen Kampagne ist es, die CO² -Emissionen des Unternehmens von 2005 bis 2012 um mindestens 200.000 Tonnen im Jahr zu senken." Ein Ziel, das für alle drei Standorte am Niederrhein gilt.

In der TVA werden Ablüfte von 30 Produktionsanlagen aus dem Chempark Dormagen verbrannt. Das erfolgt in mehreren speziellen Öfen, wobei die Ablüfte mit Erdgas befeuert werden. Bonkhofer: "Als letztes Projekt der Modernisierung wurde in den vergangenen zwölf Monaten einer der drei Hauptbrennöfen samt Dampfkessel für drei Millionen Euro neu gebaut." Der neue Kessel erreicht bei der Rückgewinnung von Dampf einen um fast 80 Prozent höheren Wirkungsgrad. Allein das spart ein Drittel der insgesamt 30.000 Tonnen CO².

Für den Chempark-Leiter ist die Modernisierung der TVA ein weiterer Meilenstein für den Standort: Mit diesen Investitionen haben wir in die Zukunft des Standortes investiert. Gleichzeitig leisten wir einen wesentlichen Beitrag im Sinne des Klimaschutz-Programms. Denn Klimaschutz ist eine Aufgabe für alle."

Mit Stolz verweist Theo Bonkhofer auf die vorbildliche Unfallstatistik der Anlage: "Seit mehr als 25 Jahren gibt es dort keinen meldepflichtigen Unfall mehr. Das wollen wir fortführen."

(NGZ)
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