Dormagen Knapp hundert neue Wohnungen für die City

Dormagen · Gleich an drei Standorten wird das innerstädtische Wohnen vorangetrieben. Zwei Mal ist die Baugenossenschaft die Investorin.

 Die Illustration des Architekturbüros Schmale zeigt den Typus, der an der Helbüchelstraße gebaut werden soll.

Die Illustration des Architekturbüros Schmale zeigt den Typus, der an der Helbüchelstraße gebaut werden soll.

Foto: Schmale

Mit innovativen Wohnprojekten, die alle Generationen ansprechen, will die Dormagener Baugenossenschaft im Bereich des Marktplatzes neuen Wohnraum schaffen. Der Grevenbroicher Architekt Markus Schmale, bekannt für seine individuell-kreative Handschrift, stellte im Planungsausschuss die beiden Vorhaben an der Helbüchel- sowie an der Friedrich-Ebert-Straße vor. An beiden Standorten sollen insgesamt 70 neue Wohnungen entstehen. Die bestehenden Häuser werden abgerissen. Zählt man den Start im geplanten Wohnquartier "An der Wache" hinzu, ergeben sich für die Innenstadt insgesamt 98 neue Wohnungen. In der Politik stießen die Schmale-Projekte auf einhellige Zustimmung, so dass das Planungsverfahren aufgenommen werden kann.

Zur Hauspolitik des Architekten und der Auftraggeberin, die Baugenossenschaft, gehört es, im Vorfeld die zuständigen Politiker umfangreich zu informieren. Im nächsten Schritt wird die Baugengenossenschaft die Mitglieder und Nachbarn zu einer Informationsveranstaltung einladen und die beiden Projekte erläutern. Schon jetzt gibt es viele positive Rückmeldungen. Axel Tomahogh-Seeth, Geschäftsführer der Gesellschaft, konnte besorgte Politiker beruhigen: "Wir werden den Menschen, die dort leben, für die Bauzeit anderen Wohnraum beschaffen und ihnen im Rahmen eines Umzugs- und Rückzugsmanagements ein prinzipielles Rückkehrrecht in die fertig gestellten Neubauten anbieten." Er machte deutlich, dass die Miete nach den "individuellen Einkommensverhältnissen und sozialverträglich" berechnet wird. Derart preiswerte Wohnungen werden "intern quer-subventioniert", so Tomahogh-Seeth.

Handlungsbedarf wird an den beiden Standorten deshalb gesehen, weil die Häuser dort aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sowie den früheren 1950er-Jahren stammten. Zwar ist der Allgemeinzustand gut, wie Schmale ausführte, aber bei den heute gültigen technischen Standards (Wärmedämmung, Zuschnitt) liegen sie weit zurück. Weil eine "durchgreifende Modernisierung" zu unwirtschaftliche wäre, hat sich die Baugenossenschaft dazu entschlossen, die Häuser abzureißen und neu zu bauen. Entstehen werden dort Wohnungstypen, die nach dem "Lego-Baukastensystem" variabel sind. Die 67 bis 112 Quadratmeter großen Wohnungen können demnach unterschiedlich viele und große Räume haben. Grundlage dafür ist, dass es keinen tragenden Innenbereich gibt.

An der Helbüchelstraße sind derzeit zwölf Häuser mit jeweils zwei bis drei Wohnungen vorhanden. Nach dem Abriss sollen dort verschiedene Wohnungstypen für unterschiedliche Anforderungen von Singles, Familien, Alleinerziehende oder körperlich eingeschränkte Menschen realisiert werden. Es soll ein geschlossener Baukörper mit Flachdächern und abwechselnd zwei und drei Vollgeschossen entstehen. Im hinteren Bereich sind begrünte Innenhöfe vorgesehen. Bei der städtebaulichen sowie innen- und außenräumlichen Planung hat Schmale großen Wert darauf gelegt, die neuen Objekte in die Umgebung einzufügen. Die unterschiedlich hohen Gebäude verfügen über maximal drei Geschosse. Zudem greifen die Architekten die Materialen der Nachbarbebauung auf.

(NGZ)
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