Dormagen Kommunalaufsicht prüft Bad-Kosten

Dormagen · Der Rhein-Kreis Neuss als Kommunale Aufsichtsbehörde wird sich mit den Baukosten für das neue Hallenbad an der Robert-Koch-Straße beschäftigen, die womöglich deutlich höher ausfallen als bislang angenommen.

 Zuerst soll das Hallenbad Mitte (Foto) abgerissen werden, gefolgt vom Hallenbad in Nievenheim.

Zuerst soll das Hallenbad Mitte (Foto) abgerissen werden, gefolgt vom Hallenbad in Nievenheim.

Foto: Linda Hammer

Dort ist das Schreiben mit dem Prüfauftrag der AfD eingetroffen, "wir können jetzt in die Prüfung einsteigen und Unterlagen anfordern", sagt Pressesprecher Harald Vieten. Bedeutsam für die Aufsicht ist es dann, wenn es finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt hat. Dormagen befindet sich zurzeit im Haushaltssicherungskonzept.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) sind offenbar in der letzten Sitzung darüber informiert worden, dass die Baukosten für das Bad statt acht Millionen Euro viel höher ausfallen werden. Die Rede soll von 11,5 bis 13 Millionen Euro gewesen sein. Konkretes wollen die SVGD-Verantwortlichen erst nach ihrer nächsten Sitzung am 3. Dezember im Rahmen einer Pressekonferenz mitteilen.

Die Dormagener CDU will erst das Ergebnis in drei Wochen abwarten. Jo Deußen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, sagte: "Wenn sich die Grundlage für die Beauftragung einer städtischen Gesellschaft verändert, dann muss der Stadtrat erneut gehört werden und dieser neu in dieser Sache entscheiden." Vorsichtig reagiert auch Tim Wallraff, Fraktionsvorsitzender der Grünen: "Wenn es stimmt, dann wäre das ein dicker Hund. Bei solchen Kosten hätten die Grünen das Projekt damals nicht unterstützt." Es wäre aus seiner Sicht sinnvoll, wenn die Kosten der Politik vorgelegt werden würden.

Einen besonderen Blick auf die Bad-Diskussion hat die Bürgerinitiative BI Bad. "Wir sind jetzt wieder besonders aktiv", sagt Kerstin Born, eine der Aktivistinnen und inzwischen Ratsmitglied für das Zentrum. "Wir haben uns nie aufgelöst, sondern haben zwischenzeitlich beobachtet und abgewartet, so wie wir das unmittelbar nach dem Bürgerentscheid gesagt haben." Die BI Bad hatte im März 2013 einen Bürgerentscheid zum Erhalt der Bäder in der Stadtmitte und in Nievenheim initiiert und war unterlegen. Die Initiative will die Diskussion neu entfachen und alternative Lösungen diskutieren.

(NGZ)
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