Dormagen Konverter-Gegner fordern Rücksicht auf Kinder in Gohr vom Regionalrat

Dormagen · Gegen Gohr als Standort des umstrittenen Stromkonverters sprachen sich gestern Morgen einige Familien aus Widdeshoven und Hoeningen sowie Vertreter der Bürgerinitiative "Contra Konverter in Gohr, Broich und Umgebung" in Grevenbroich aus. Dort tagte der Regionalrat, der im Rahmen der zurzeit laufenden Erstellung des neuen Regionalplanes dafür sorgen könnte, dass die bisherige Kiesabbau-Bindung für die sogenannte Dreiecksfläche in Kaarst aufgehoben wird. Das wäre nötig, um dort, wie vom Netzbetreiber Amprion favorisiert, den Stromumwandler zu bauen. Gohr ist der Alternativstandort, sollte Kaarst nicht möglich sein.

Für ihre Sicht, den Standort mit dem größtmöglichen Abstand des Konverters zur geschlossenen Wohnbebauung - wie es in Kaarst der Fall wäre - statt Gohr zu wählen, warben die Gohrer und Rommerskirchener gestern erneut bei Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und anderen Mitglieder des Regionalrates. Petrauschke erhielt dazu im Foyer des Kreishauses einen Brief von Rebekka Baus stellvertretend für viele Familien und Bewohner aus Gohr und Rommerskirchen überreicht - mit dem Tenor "Kiesabbau in Kaarst darf nicht mehr wert sein als die Familien in Gohr und Rommerskirchen".

Das präzisierten die Protestler, die ihren Unmut bei der Übergabe kundtaten: "Wir sind bitter enttäuscht, dass politisches Kalkül und finanzielles Taktieren wichtiger zu sein scheinen als unsere Gesundheit und unser Wohlergehen", erklärte Baus. Mit ihrem Protest wollen die Gohrer und Widdeshovener die Politiker des Regionalrates daran erinnern, "dass in dieser Frage eine große Verantwortung auf Ihnen lastet: Nämlich die für uns und unsere Familien". Es müsse in dieser Frage unbedingt heißen: "Kinder vor Kies!" Allein in ihrer Straße Am Goldberg würden 23 Kinder leben, im Umkreis, "teilweise mit direktem Blick auf den drohenden Konverterstandort", seien mehr als 500 Kinder betroffen, so Rebekka Baus. Dazu komme der Naturschutz.

Die Konverter-Gegner befürchten eine Hinhalte-Taktik, bis die Fristen keinen anderen Standort als Gohr mehr ermöglichen. "Dann würden wir sicher auch den Klageweg beschreiten", gibt sie Überlegungen der Anwohner wieder.

(NGZ)
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