Dormagen Konverter in Kaarst noch nicht sicher

Dormagen · Grundstückskauf in Kaarst ist für Unternehmen ein "wichtiger Meilenstein".

2014: Bürger demonstrieren gegen Konverter in Dormagen
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2014: Bürger demonstrieren gegen Konverter in Dormagen

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Noch ist Gohr als Standort für den umstrittenen Stromkonverter nicht aus dem Rennen, allerdings ist eine Realisierung in Kaarst jetzt wahrscheinlicher geworden: Der Netzbetreiber Amprion hat Ende März den Großteil des favorisierten Grundstücks für den Konverter-Bau - die so genannte Kaarster Dreiecksfläche - vom Auskiesungsunternehmen ACL gekauft. Aus der Sicht von Amprion ist dieser Grundstücksdeal ein "wichtiger Meilenstein" auf dem Weg zur Realisierung eines 400-Millionen-Euro-Projekts - nicht mehr, nicht weniger. "Wir stehen immer noch weit am Anfang", sagt Amprion-Sprecher Thomas Wiede. "Nichts desto trotz gibt es jetzt eine Hürde weniger, die wir zu nehmen haben." Wird Kaarst nicht verwirklicht, wird der Konverter in Gohr gebaut.

Um die Dreiecksfläche in Kaarst für den Konverter zu nutzen, muss das Unternehmen Einfluss auf den Regionalplan nehmen, der dort Kiesabbau vorsieht. Zwei Optionen gibt es: Ein Zielabweichungsverfahren, für das eine Einwilligung des Kaarster Stadtrats erforderlich ist, und eine Anregung an die Bezirksregierung, den Regionalplanentwurf nachträglich zu ändern und Bebauung statt Auskiesung als Ziel einzutragen. Eine entsprechende Stellungnahme im Beteiligungsverfahren hat Amprion Ende März fristgerecht eingereicht.

Ein Zielabweichungsverfahren sei "eigentlich" der einfachere Weg, wie Amprion-Sprecher Wiede sagt. Gutachterlich vorbereitet werden könne es erst, wenn die Bundesnetzagentur 2016 ins Planfeststellungsverfahren geht. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hält eine Regionalplanänderung zwar für möglich, sie sei aber an Folgeprobleme geknüpft. Eine Ausnahme würde die Kies-Gesamtplanung gefährden.

(cw-/juha)
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