Dormagen Krankenhaus kritisiert AOK-Bewertung

Dormagen · Das Kreiskrankenhaus erhält in zwei Bereichen eine nur unterdurchschnittliche Bewertung.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Ergebnisse der Klinikbewertung der AOK Rheinland/Hamburg haben sich die Verantwortlichen am Kreiskrankenhaus Hackenbroich zusammengesetzt, um die Bewertungen zu analysieren. Die fallen zwar nicht zufriedenstellend aus, aber Krankenhaus-Direktor Ralf H. Nennhaus spricht von keiner fairen Bewertung, wenn beispielsweise nicht zwischen geplanten und Notfall-Operationen unterschieden werde. "In unserem Haus wird eine gute Arbeit geleistet", so Nennhaus.

Fünf Diagnose-Felder haben die Prüfer aus den Jahren 2011 bis 2013 herausgesucht: "Durchschnitt" ist demnach das Hackenbroicher Krankenhaus beim Hüftgelenkersatz bei Arthrose, beim Kniegelenkersatz bei Arthrose und bei der Blinddarmentfernung. Die AOK bewertet zwei weitere Felder allerdings mit "unterdurchschnittlich": beim Hüftgelenkersatz nach einem Oberschenkelhalsbruch und bei der Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen. Nennhaus räumt auf zwei Gebieten "Auffälligkeiten" ein. "Das bedeutet aber nicht, dass wir schlechte Arbeit leisten". Bei der Hüftgelenk-OP kritisierten die Prüfer konkret die Sterblichkeit innerhalb von 90 Tagen nach dem Eingriff. 14 Todesfälle hat es laut Nennhaus im Untersuchungszeitraum gegeben. "Nicht während einer OP", betont der Krankenhaus-Chef und weist auf "multimorbide Patienten" hin. Zählt allein die Zufriedenheit der Patienten, liegt das Hackenbroicher Haus über dem Durchschnitt (82 Prozent): 84 Prozent der Patienten würden das Krankenhaus weiterempfehlen, genau so viele sind mit der ärztlichen Versorgung zufrieden. Berücksichtigt wurden 389 Bewertungen. Nennhaus: "Vierteljährlich untersuchen wir intern unsere Daten". Er will sich mit der AOK zu einem Gespräch verabreden.

Info https://weisse-liste.krankenhaus.aok.de

(schum)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort