Dormagen Krankenhausparkplatz: Stadt prüft Kosten

Dormagen · Die Verwaltung will nun die Kosten für 80 zusätzliche Parkplätze rund um das Kreiskrankenhaus in Hackenbroich ermitteln. Eine der vorgeschlagenen Flächen kommt nicht mehr in Frage: Dort liegt das Schul-Biotop.

 Die offiziellen Parkflächen reichen oft nicht aus: Das Kreiskrankenhaus Dormagen (u.) und das Schulzentrum Hackenbroich (o.) werden von zahlreichen Mitarbeitern und Besuchern mit dem Auto angefahren.

Die offiziellen Parkflächen reichen oft nicht aus: Das Kreiskrankenhaus Dormagen (u.) und das Schulzentrum Hackenbroich (o.) werden von zahlreichen Mitarbeitern und Besuchern mit dem Auto angefahren.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Bisher war es eine "gefühlte Parkplatz-Not", die nun "durch die Zahlen der Verwaltung untermauert" wurde, wie Carsten Müller, Vorsitzender des Planungs- und Umweltausschusses, erklärte: "Wir wollen etwas gegen den immensen Parkdruck von 80 fehlenden Plätzen rund um das Kreiskrankenhaus unternehmen", fasste er zusammen. Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder, dass die Verwaltung nun die Kosten ermitteln - und dabei auch alternative Flächen miteinbeziehen - soll. Denn eine der beiden im Vorfeld vorgeschlagenen Flächen am Parkplatz des Schulzentrums Hackenbroich kommt nicht mehr in Frage: Hinter der Busspur liegt das Schulbiotop. Daher sprachen sich sowohl CDU (Karl-Heinz Heinen) als auch SPD (Sonja Kockartz-Müller) dagegen aus, dort Parkplätze zu errichten. Zudem sollen die Schotter-Parkplätze an der Dr.-Geldmacher-Straße richtig befestigt werden.

Den Parkdruck spüren auch die rund 80 Lehrer, wie Schulleiter Herbert Kremer vom Leibniz-Gymnasium erklärte: "Unser Parkplatz am Schulzentrum ist zu gewissen Zeiten immer voll, so dass eine gesicherte Parksituation zu begrüßen wäre - ob durch ausgewiesene Lehrer-Parkplätze oder zumindest einige Stellflächen mehr", sagte Kremer auf Anfrage unserer Redaktion. Da müsste über Lösungen, vielleicht auch mit einer Schranke oder gegen Entgelt, diskutiert werden. Er habe die Erfahrung gemacht, dass frühmorgens bereits Mitarbeiter des benachbarten Kreiskrankenhauses die Schulparkplätze belegten. Das bestätigt auch Klaus Mais, kaufmännischer Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Dormagen: "Wir wissen, dass unsere Mitarbeiter auch den angrenzenden Schulparkplatz mitnutzen." Das seien laut ihren Zählungen in Ferienzeiten knapp 60 Plätze. Trotzdem weist die Krankenhaus-Leitung darauf hin, dass es die gesetzlich geforderten Stellplatzzahlen vorhält. "Uns ist jedoch an einer einvernehmlichen und konstruktiven Lösung gelegen", betont Mais, der für weitere Gespräche mit der Stadt Dormagen offen sei. Neue Parkplätze würde das Kreiskrankenhaus allerdings nur mit einem Re-Finanzierungsmodell bauen. Und das würde bewirtschaftete Parkplätze und daraufhin wahrscheinlich auch einen Verdrängungseffekt mit Parksuchverkehr in den Anliegerstraßen bedeuten. "Dazu müsste das ganze Quartier, auch mit Anwohnerparken, miteinbezogen werden", so Mais.

Gemeinsam mit Schule und Kreiskrankenhaus will die Stadt nun nach weiteren Flächen oder Lösungsideen suchen. Im Ausschuss hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld an das Kreiskrankenhaus appelliert, sich als Mitverursacher zu beteiligen. Die Idee, auf Flächen des Kreiskrankenhauses seitens der Stadt zu bauen, wird ebenfalls überprüft. "Parkplätze sind teuer", wies Lierenfeld darauf hin, dass die Lösung des Problems nicht zum Nulltarif zu haben sein wird. Klaus Mais bezifferte die Kosten pro Stellplatz auf mindestens 1500 Euro. "Ich finde es traurig, dass sich das Kreiskrankenhaus nicht in der Verantwortung sieht, sich an den Kosten zu beteiligen", sagte Kockartz-Müller.

(NGZ)
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