Dormagen Kritik an Laternen-Vorschlag der SPD

Dormagen · Stromkosten sollen gespart werden. Gütersloh beendete Lampenabschaltung.

Für Aufsehen sorgt der Vorstoß der SPD, die sich für ein Einschalten von Straßenlaternen nach Telefonanruf einsetzt. Viele Leser dieser Zeitung reagieren kritisch und verweisen auf den Sicherheitsaspekt, wenn Straßen nachts unbeleuchtet sind. Auch die technische Umsetzung wird als umständlich angesehen. In Gütersloh hat die Stadt auf Bürgerproteste hin von diesem Projekt wieder Abstand genommen.

Die SPD-Idee fußt auf einem Projekt aus Lemgo. Dort hat die Firma "Dial4Light" ein Modell entwickelt, wonach auf festgelegten Straßen nachts die Beleuchtung abgeschaltet wird. Bürger können sich registrieren und dann telefonisch die Beleuchtung wieder aktivieren, wenn sie die Straße passieren. Damit lassen sich, so heißt es aus Lemgo, in jener Stadt jährlich Stromkosten von 100 000 Euro sparen.

Die Polizei reagiert zurückhaltend: "Zunächst soll die Politik beraten und dann entscheiden wir, ob wir uns zu diesem Thema äußern", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold, der darauf verweist, dass derzeit unklar sei, in welchen Ortsteilen, auf welchen Straßen und in welchem Umfang eine Abschaltung kommen soll. Die Stadt Gütersloh hat das Modellprojekt wieder beendet. "Es ist in der Bevölkerung nicht gut angekommen", sagt eine Rathaus-Sprecherin. In fünf Bereichen der Stadt habe man es ausprobiert und intensiv beworben. Massiv hatte sich der dortige Seniorenbeirat wegen Sicherheitsbedenken dagegen ausgesprochen. In Dormagen ist das Thema bei der Senioren-Vertretung noch nicht angekommen. Vorsitzender Wolfgang Backes: "Ich kenne dieses Thema nicht."

(schum)
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