Dormagen Kritik an Preisen in Römer-Therme

Dormagen · Der Wegfall der Dauerkarte hat die Kosten für Dauerschwimmer verfünffacht.

 Die Römer-Therme ist von regionaler Bedeutung. Sie wird von vielen Dauerschwimmern genutzt, die die Preisgestaltung kritisieren.

Die Römer-Therme ist von regionaler Bedeutung. Sie wird von vielen Dauerschwimmern genutzt, die die Preisgestaltung kritisieren.

Foto: lh

Es war eigentlich eine gute Nachricht, die Frank Neuenhausen, Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen, vorlegte: Das Minus der Römer-Therme ist im vergangenen Jahr auf 327 000 Euro gesunken, 2013 lag es noch bei 354 000 Euro. Damit muss die Stadt weniger an den TSV überweisen, um das Minus anteilig auszugleichen. Doch etliche Nutzer sind unzufrieden mit der aktuellen Situation, genauer gesagt mit der Preisgestaltung. Sie sagen, so der Tenor gegenüber unserer Zeitung: "Der Eintritt ist zu teuer." Vor allem die Dauerschwimmer, die täglich ihre Bahnen in dem beheizten Ganzjahresfreibad ziehen, klagen: "Früher habe ich 300 Euro im Jahr bezahlt. Heute sind es 1500 Euro", sagt eine Schwimmerin. Sie will ihren Namen ebenso wie andere nicht öffentlich lesen, weil sie Ärger mit den Verantwortlichen der Römer-Therme scheut, sagt sie.

Die neue Preisgestaltung ist das Ergebnis des Bürgerentscheids von 2012. Der Bayer-Konzern hatte damals angekündigt, nicht mehr das Defizit des Bades in diesem Umfang tragen zu wollen. Die Stadt sollte in die Pflicht genommen werden. Der TSV drohte mit der Schließung des beliebten Bades. Der Bürgerentscheid rettete schließlich das Bad, und der TSV Bayer veränderte seine Preisstruktur, um höhere Einnahmen zu erzielen: Die Einzelkarte wurde um 50 Cent teurer und kostet heute fünf Euro für Erwachsene (drei Euro für Kinder und Jugendliche). Was die Dauerschwimmer aber empfindlich traf, ist die Abschaffung der 300 Euro teuren Jahreskarten. Statt dessen müssen sie auf die neuen Zehner- bzw. 50er-Karten zurückgreifen. "Eine Familienkarte gibt es auch nicht", führen die Kritiker an. Ein Vergleich: Wer im Neusser Südbad nur schwimmen will und ein 2-Stunden-Ticket löst, zahlt 4,80 Euro - kann aber auch eine Textilsauna mitnutzen.

Neuenhausen verteidigt die Preispolitik: "Ich kann die individuelle Sichtweise verstehen, aber entscheidend ist, dass sich das Bad rechnet. 300 mal im Jahr schwimmen und 300 Euro zahlen - das geht nicht mehr."

(schum)
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