Dormagen Kundenansturm beim Segmüller-Start

Dormagen · Mehrere tausend Kunden strömten zur Eröffnung ins Möbelhaus Segmüller in Pulheim - das erste Einrichtungshaus des Familienunternehmens aus Bayern in Westdeutschland. Im Gewerbegebiet Top West in Dormagen wird der Neubau kritisch gesehen.

 Ein Lebkuchen-Herz mit Willkommens-Gruß gab es zur Eröffnung für die Kunden. Die strömten in großer Zahl ins Möbelhaus in Pulheim.

Ein Lebkuchen-Herz mit Willkommens-Gruß gab es zur Eröffnung für die Kunden. Die strömten in großer Zahl ins Möbelhaus in Pulheim.

Foto: G. Salzburg

"Ist Thomas Gottschalk schon da?" fragt der Senior. "Nein", entgegnet Reinhold Gütebier, Sprecher der Segmüller-Geschäftsleitung, "heute nicht." Der Werbepartner wird wohl im Januar kommen." Zufrieden zieht der Mann mit dem "Herzlich willkommen"-Lebkuchenherz und dem 1. FC Köln-Fanschal um den Hals von dannen. Er war gestern einer von zig tausend Besuchern, die zur Eröffnung des ersten Einrichtungshauses des Möbel-Giganten nördlich des Mains im Gewerbegebiet Pulheim gekommen waren. Dort begrüßten 400 Mitarbeiter die Kunden mit freundlichen Worten und Applaus. 150 Millionen Euro hat das Familienunternehmen aus dem bayerischen Friedberg an diesem Standort investiert. Nach einem Entscheid des Oberverwaltungsgerichtes Münster von Anfang Dezember durfte Segmüller doch am 8. Dezember eröffnen, entschied sich aber für den gestrigen Tag, um genügend Zeit für Werbung zu haben.

Mit großem Ehrgeiz hat Segmüller, in Süddeutschland führender Anbieter im Möbelsegment, erstmals "die Main-Linie überschritten", so Gütebier. "Das war ein Schritt der dritten Generation der Familie." Bislang wurde an Standorten wie München oder Frankfurt im Bestand expandiert, in Pulheim erstmals die größte Investition der Firmengeschichte in ein neues Projekt gewagt. "Hier beginnen wir bei null", so der Firmensprecher und Gesamtvertriebsleiter. Auf einem Gesamtareal von 160.000 Quadratmetern bringt Segmüller drei Standbeine unter: den Verkauf mit 30.000 Quadratmeter Angebotsfläche (zum Vergleich: Möbel Höffner in Neuss hat 46.000 Quadratmeter), Service und Logistik mit 36.000 Quadratmetern und die Lagerung von Mitnahmemöbel mit 38.000 Quadratmetern - "über 90 Prozent der Möbel sind hier auch direkt verfügbar".

In Dormagen und Rommerskirchen wird der Möbelriese unterschiedlich gesehen. Während man im Gewerbegebiet Top West von einer Konkurrenz spricht, "die wehtut", so Norbert Heinen, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft, werden für beide Innenstädte keine großen Auswirkungen befürchtet.

Von den ursprünglichen 43.000 Quadratmetern Verkaufsfläche musste das Unternehmen runter auf 30.000 gehen. Bergheim und Leverkusen waren vor Gericht gezogen, weil sie um den Einzelhandel in ihren Städten fürchten. Segmüller musste zentrenrelevantes Sortiment abspecken, auf das "Babyland" komplett verzichten.

Es hat nicht viel gefehlt und Segmüller wäre in Neuss gelandet. Der Kauf des Areals war möglich, "aber dann hat Höffner den Zuschlag bekommen. Wir wollten nur ein Möbelhaus bauen", so Gütebier, "Höffner-Chef Kurt Krieger ist Projektentwickler, der dort auch andere Ziele hat. Das ist nachvollziehbar." Diesen Standort zählt er zu den Mitbewerbern. Ebenso wie Höffner in Rösrath, Schaffrath in Düsseldorf oder Ostermann in Leverkusen. Hauptkonkurrent ist die Porta-Gruppe mit fünf Möbelhäusern. Sein Kern-Einzugsgebiet sieht Segmüller in einem Radius von 30 Kilometern rund um Pulheim.

Mehr Informationen zum Möbelhaus: www.segmueller.de

(schum)
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