Dormagen Landrat widerspricht Lierenfeld zur A 57

Dormagen · Petrauschke weist Aussage des Bürgermeisters zurück, der Kreis habe das Thema Delrath verschleppt.

Auf Verwunderung ist die Aussage von Bürgermeisters Erik Lierenfeld in der Kreisverwaltung gestoßen, der Rhein-Kreis Neuss habe das Verfahren zur Anschlussstelle A 57-Delrath verschleppt. "Bisher haben Stadt und Kreis Schulter an Schulter gekämpft, um dieses schwierige, seit Jahren bei der Bezirksregierung schwebende Planfeststellungsverfahren zum Erfolg zu führen. Die Aussage des Bürgermeisters ist unzutreffend", sagt ein verärgerter Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. In einem Schreiben an Lierenfeld verweist Petrauschke auf die Fakten und fordert eine Klarstellung.

Hintergrund ist, dass der Rhein-Kreis seit drei Monaten auf die Beantwortung eines Schreibens an Regierungspräsidentin Anne Lütkes wartet. Petrauschke hatte gesagt, dass es wünschenswert sei, wenn die Bezirksregierung parallel zum Warten auf noch ausstehende Gutachten das Planungsverfahren starten würde. Lierenfeld wiederum stärkte Lütkes dadurch den Rücken, indem er sagte, dass der Zeitverzug nicht an der Bezirksregierung liege. "Der Rhein-Kreis hat zuvor das Verfahren verschleppt. Ohne die Stadt Dormagen hätte es bei diesem Thema keine Bewegung gegeben."

Dem hält der Landrat entgegen, dass die Bezirksregierung in den zurückliegenden Jahren, auch nach Vorlage von zwei Sachverständigen-Gutachten zur Störfallproblematik 2007 und 2013, "keine Abwägungsentscheidung vorgenommen hat". Zwei weitere Gutachten wurden daraufhin nach einem Forderungskatalog der Bezirksregierung vom Kreis in Auftrag gegeben. Zum einen soll der Nachweis der besonderen verkehrlichen Notwendigkeit bzw. der Alternativlosigkeit der Anschlussstelle Delrath durch ein Verkehrsgutachten erfolgen. Ein Rechtsgutachten soll weitere Argumente liefern, um eine weniger restriktive Anwendung des Abstandgebotes der geplanten Anschlussstelle zum GHC-Firmengelände zu unterstützen. Ein von der Bezirksregierung inzwischen angekündigtes Abstimmungsgespräch wertet Petrauschke als positives Signal.

(schum)
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