Dormagen Launiger Gaumenkitzel: "Maria, ihm schmeckt's nicht"

Dormagen · Als das Buch 2003 erschien, wurde es ein Riesenerfolg und die Verfilmung 2009 mit Christian Ulmen in der Hauptrolle nicht minder. Jetzt hat der Regisseur Dirk Böhling aus Jan Weilers Roman "Maria, ihm schmeckt's nicht" ein Theaterstück gemacht, das rund 500 Zuschauer begeistert in der Aula des Norbert-Gymnasiums verfolgten.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Jan (Maximilian von Ulardt) und Sara (Franziska Ferrari) sind ein Liebespaar und wollen heiraten. Doch bevor das Jawort gesprochen werden kann, soll der Bräutigam in spe Saras italienische Familie kennenlernen. "Mein Papa ist ein bisschen anstrengend", warnt Sara ihren Liebsten. "Er redet viel, er ist eine Art Windmaschine. Früher hat er all meine Verehrer aus dem Haus gequatscht." Jan macht sich auf einiges gefasst, ist dann aber doch etwas überfordert mit dem südländischen Temperament, der überschwänglichen Herzlichkeit, dem bunten Schwadronieren - und ja, auch mit der Masse an Pasta, Pizza und Brot. "Was die Ernährung betrifft, ist es ein Wunder, dass das Land noch existiert. Jedes andere Volk wäre schon mit einem lauten Knall geplatzt", sagt der gemästete Verlobte. Doch ansonsten läuft es gut: Papa Antonio, hervorragend verkörpert von Francesco Russo, und Mama Ursula (Vesna Buljevic) geben dem Paar ihren Segen, Jan ist fortan Antonios "Meine liebe Junge". Kurzerhand lädt er Sara und Jan nach Campobasso ein, um die italienische Hochzeit zu feiern. Beim Karneval der Kulturen mischt dann Antonios ganze Sippe mit.

Das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel bringt mit diesem Stück eine der größten Produktionen auf die Knechtstedener Bühne und nimmt die Zuschauer mit auf einen launigen Streifzug durch Italiens Küche und Lebensart. Köstlich ist dabei nicht nur das Essen: Auch die komischen Typen, die kleinen Familien-Anekdoten machen das Stück unterhaltsam und kurzweilig. "Wer Buch und Film kennt, weiß, wie aufwendig ein solches Theaterstück ist", sagt Olaf Moll (Kulturbüro). "Es sind 25 Akteure vor und hinter der Bühne beteiligt. Sie haben ihr Equipment in einem Lkw und zwei Sprintern mitgebracht."

(NGZ)
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