Dormagen Lebensweg mit der Kamera begleitet

Dormagen · Der Dormagener Hans Schürmann und seine Frau Ria sind Protagonisten in der ZDF-Dokumentation "37 Grad: 20-40-60: Unser Leben!". Sie repräsentieren die Gruppe der Sechziger, die sich die Frage stellt: Lebensabend oder Neustart?

 Hans Schürmann (r.) mit seiner Frau Ria (2.v.l.) und seinen beiden Töchtern und Enkel auf ihrer Obstplantage in Gohr, die sie 2015 gekauft haben. Auch hier filmte das ZDF-Team.

Hans Schürmann (r.) mit seiner Frau Ria (2.v.l.) und seinen beiden Töchtern und Enkel auf ihrer Obstplantage in Gohr, die sie 2015 gekauft haben. Auch hier filmte das ZDF-Team.

Foto: ZDF/Dominique Klughammer

Zwei Jahre lang begleitete ein ZDF-Team um Regisseurin Dominique Klughammer den Dormagener Hans Schürmann und seine Frau Ria. In der Sendung "37 Grad: 20-40-60: Unser Leben!" ist die Geschichte des Ehepaares zu sehen.

Gestern Abend lief die erste Ausgabe der dreiteiligen Dokumentation im ZDF. In diesem Teil ging es unter dem Titel "Aufbruch" um 20-Jährige und deren Start ins Leben. Im zweiten Teil stehen die Vierziger im Vordergrund und im dritten Teil die Sechziger. Zu denen gehört auch Hans Schürmann. "Lebensabend oder Neustart!" - das ist der Titel der Dokumentation über seine Generation.

2012 hatte Schürmann mit seiner Frau die Idee, ein Mehrgenerationenwohnprojekt auf die Beine zu stellen. Nachdem ihre drei Kinder ausgezogen waren, machten sich Ria und Hans Schürmann Gedanken, wie sie in Zukunft leben wollen. Sie suchten in einer Reformhauszeitung nach möglichen Mitbewohnern. Ein Mitarbeiter des ZDF wurde auf das Inserat aufmerksam und meldete sich bei den Schürmanns. "Ich kannte diese Sendung und fand das interessant", sagt Schürmann. "Ich bin selber Journalist, und für mich war es eher Spaß, da mit zu machen."

Die Dreharbeiten begannen im August 2014. "Wir haben es genossen, von einem Kamerateam begleitet zu werden, und haben uns immer gut aufgehoben gefühlt", betont der heute 62-Jährige. Das Kamerateam und die Regisseurin besuchten das Ehepaar zweimal im Jahr. Zwei Tage wurde dann gedreht. Zum Beispiel auch in der Baptisten-Kirche, in der sie sich mit den anderen Projektmitgliedern zur Besprechung des Wohnprojekts trafen. Auch der Acker wurde gefilmt, auf dem das Haus für das Projekt gebaut werden soll. "Wir haben uns auch entschlossen, bei der Dokumentation mitzumachen, weil so vielleicht noch mehr Leute auf das Projekt aufmerksam werden." Ende 2015 stiegen Ria und Hans Schürmann dann jedoch aus dem Projekt aus. Es habe sich irgendwann nicht mehr so gestaltet, wie sie es sich ursprünglich vorgestellt hatten. "Wir wollten unsere zukünftigen Nachbarn schon während der Bauplanung kennenlernen, aber diese wollten das erst, wenn wir zusammenwohnen. Für die Sendung war diese Entscheidung aber nicht hinderlich." Das Mehrgenerationenhaus soll nächstes Jahr gebaut werden. Hans und Ria Schürmann leben wie gehabt in ihrem Haus in Stürzelberg, in dem sie schon seit über 20 Jahren wohnen und wollen dort auch bleiben. "Man merkt, dass die Zeit endlich ist und will diese nutzen", erklärt Schürmann. "Es war eine Illusion, zu glauben, dass es etwas Besseres als dieses gibt. Wir fühlen uns hier wohl mit den Nachbarn."

Schürmann ist gespannt auf die Ausstrahlung. "Ich weiß nicht, wie man uns darstellen wird. Ich sehe die Sendung in zwei Wochen auch zum ersten Mal", sagt er. "Aber ich weiß, dass ich mich auf das Team verlassen kann. Es ist ein Blick einer anderen Person auf unser Leben und darauf bin ich sehr neugierig."

(eler)
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