Dormagen Lehrer aus Costa Rica unterrichtet an Zonser Grundschule

Dormagen · Ein Lehrer aus Zentralamerika unterrichtet plötzlich an der Friedrich-von-Saarwerden-Grundschule in Zons. Klingt erstmals nach einer Herausforderung, nicht jedoch für den 33-jährigen Hugo Castro.

 Mittendrin statt nur dabei: Lehrer Hugo Castro aus Costa Rica (M.) fühlte sich in der Klasse 1b sichtlich wohl.

Mittendrin statt nur dabei: Lehrer Hugo Castro aus Costa Rica (M.) fühlte sich in der Klasse 1b sichtlich wohl.

Foto: Schule

Seit 2011 unterrichtet der Costa Ricaner an einer deutschen Schule in San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Die Schulleitung ermöglichte ihm nun die dreiwöchige Hospitation an einer deutschen Schule. "Ich wollte mein Deutsch aufbessern und neue Erfahrungen sammeln", erzählt er. "Da mein Deutsch nicht perfekt ist, wollte ich gerne an eine Grundschule kommen."

In der 1b, der Klasse von Lehrerin Susanne Fiegert, unterrichtete Castro sein Hauptfach Sport. Mit den Schülern machte er spielerische Übungen und scherzte viel. Auch in Kunst, Deutsch und Musik war er regelmäßig anzutreffen. "Ich wollte ein bisschen ausprobieren und die verschiedenen Fächer kennenlernen", sagt der Gastlehrer. "Für mich war der Aufenthalt ein schönes Erlebnis, wobei sowohl das Kollegium, als auch die Kinder viel dazu beigetragen haben." Auch die Familie von Susanne Fiegert, bei der er während seines Aufenthaltes wohnte, machte seinen Besuch zu etwas Besonderem. Er empfand sie als "nette und offene Gastfamilie. Mit den Kindern habe ich unter anderem oft Sport gemacht, was mir viel Freude bereitet hat". Susanne Fiegert nahm Castros Besuch als "große Bereicherung" wahr und würde ihn "sofort als Kollegen aufnehmen. Er war unkompliziert und konnte sehr gut mit den Kindern umgehen".

Castros erster Aufenthalt in Deutschland liegt schon einige Jahre zurück. Durch ein Stipendium bekam er damals die Möglichkeit, eine 14-monatige Ausbildung zum Leichtathletiktrainer in Deutschland zu absolvieren. Außerdem begleitete er bereits viele Male einen vierwöchigen Schüleraustausch zwischen seiner und einer Schule in Bayern. Allzu viele Unterschiede zwischen den Schulen in der Bundesrepublik und in Costa Rica sind ihm aber nicht aufgefallen. "Nur, dass die Grundschulzeit in Costa Rica sechs Jahre dauert, statt, wie in Deutschland, vier. Auch gibt es in Deutschland für die verschiedenen Bundesländer im Gegensatz zu Costa Rica unterschiedliche Lehrpläne", hat er festgestellt. Insgesamt bewertet Castro die Hospitation als lehrreiche Zeit und interessante Erfahrung.

(NGZ)
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