Dormagen Lehrerinnen leiten Schulen "auf Probe"

Dormagen · An der Grundschule Burg in Hackenbroich sowie an der Henri-Dunant-Schule in Delrath leiten Lehrerinnen kommissarisch die Einrichtungen. Sie wollen sich erst erproben und bei Erfolg und Freude offiziell bewerben.

Die Situation an den Dormagener Grundschulen entspannt sich. "Wir haben für die Leitungsfunktionen einige gute Lösungen gefunden", sagt Schulamtsdirektorin Karin Roth-Junkermann. Es sind ungewöhnliche: Denn sowohl an der Grundschule Burg als auch an der Henri-Dunant-Grundschule gibt es keinen Rektor, statt dessen aber kommissarische Leitungen - allesamt im Doppelpack. Bei einem erfolgreichen "Probelauf" bestehen beste Aussichten, dass sich das Quartett auf die Rektoren- bzw. Konrektoren-Posten bewerben wird.

Die Grundschule Burg Hackenbroich ist den Pädagoginnen sehr vertraut. Seit neun Jahren unterrichten Larissa Goller-Wolf und Sabine Conrad dort. Ab dem 1. September wird Goller-Wolf - nach dem Weggang von Christine Foth, die als Konrektorin die Grundschule noch bis zum 31. August kommissarisch leitet- diese Aufgabe dann übernehmen. Offiziell allein - doch im Alltag im Team. Denn sie wird in dieser Funktion tatkräftig von ihrer Kollegin Sabine Conrad unterstützt. "Wir beide haben schon im Klassenverband als Team sehr gut zusammengearbeitet", sagt Goller-Wolf.

Für beide ist das auch eine Art "Probezeit". "Wir sehen das als eine Chance, um zu sehen, ob wir diese neuen Aufgaben, die jetzt auf uns zukommen, auch bewältigen können", sagt Sabine Conrad. "Außerdem wollten wir nicht, dass unsere Schule möglicherweise wieder viele Jahre ohne Schulleitung da steht", ergänzt Goller-Wolf. Denn so war es schon einmal, bevor Hans-Joachim Reich die Leitung an der Salm-Reifferscheidt-Straße vor fünf Jahren übernommen hatte. Christine Foth, die noch wenige Tage da ist, bevor sie dann die Leitung einer Grundschule in Bergheim übernehmen wird, lässt die "beiden Neuen" gewähren. Larissa Goller-Wolf hat bereits am ersten Schultag die 84 neuen Erstklässler begrüßt. Auch den Stundenplan haben sie und ihre Kollegin erstellt sowie die ersten Konferenzen geleitet.

"Bis jetzt macht uns das großen Spaß", sagen beide und: "Wir konnten hier auf ein gutes Gerüst aufbauen. Das hat uns den Start wesentlich erleichtert." Wichtig war den beiden Pädagoginnen auch, dass das 20-köpfige Lehrerkollegium sowie die Eltern hinter ihrer Entscheidung standen. Leid tat ihnen, dass sie wegen der neuen Aufgaben ihre Klassenleitungen aufgeben mussten. Ob das Team Goller-Wolf/Conrad in naher Zukunft als Schulleiterin und Konrektorin weiter arbeiten wird, wird sich zeigen. Voraussetzung dafür sind entsprechende Fortbildungen und schließlich auch Prüfungen. "Mal sehen, wie es hier weiter geht", sagt Larissa Goller-Wolf, doch es scheint, dass beide einen neuen Platz an der Schule gefunden haben.

Das zweite Beispiel liefert die Henri-Dunant-Schule in Delrath. Dort hat mit Ferienbeginn Rektorin Ingrid Schmaus die Schule und den Rhein-Kreis Neuss verlassen. Zu den Gründen gibt es aus dem Kreishaus keine Stellungnahme. Aus dem Lehrerkollegium haben mit Ursula von Lewicki-Rehkämper und Silke Kemmerling kommissarisch die Leitung übernommen. Laut Schulrätin Roth-Junkermann interessiert sich Kemmerling auch für die (spätere) Übernahme des Rektorinnen-Postens.

(NGZ)
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