Dormagen Mädchen testen typische Männerberufe

Dormagen · Gestern war es wieder soweit - und die Firma Lanxess beteiligte sich zum sechsten Mal an der Aktion. Fünf Mädchen durften im Technikum zusehen, wie Hochleistungs-Kunststoffe entstehen, die vor allem in der Automobilindustrie eingesetzt werden.

 Paula, Viola und Sarah (v.l.) waren drei von fünf Mädchen, die sich gestern beim Girl's Day im Technikum von Lanxessausprobieren durften. NGZ-Foto: Anja Tinter

Paula, Viola und Sarah (v.l.) waren drei von fünf Mädchen, die sich gestern beim Girl's Day im Technikum von Lanxessausprobieren durften. NGZ-Foto: Anja Tinter

Foto: Tinter Anja

Die Kunststoffe, die normalerweise bei Lanxess hergestellt werden, sind keine Endprodukte, sondern Material, das von den Kunden weiterverarbeitet wird. Und das muss ganz besonderen Belastungen standhalten, zum Beispiel starkem Druck, hohen Temperaturen oder Flammen. Ein Schwerpunkt der Arbeit im Technikum liegt auf der Materialentwicklung. In dem hochtechnisierten Bereich wird viel geforscht und simuliert, damit der Kunde das perfekte Material für ein Bauteil bekommt. "Der Kunde sagt uns, welchen Belastungen ein Bauteil standhalten muss. In einem Simulator wird dann alles berechnet und weiterentwickelt, alle technischen Parameter werden ausgetüftelt", erklärt Lanxess-Sprecher Alexander Böhm. "Am Ende können wir dem Kunden sagen, wie genau seine Spritzgussmaschine aussehen muss, um ein optimales Endprodukt zu erhalten."

Die fünf Schülerinnen waren beeindruckt und mit großem Interesse bei der Sache. Nicht bei allen Mädchen steckt ein Berufswunsch hinter der Entscheidung, den Girls`Day bei Lanxess zu verbringen. "Beruflich würde mir das, glaube ich, nicht liegen, aber ich finde es total interessant, in diese Berufswelt reinzuschnuppern und zu sehen, wie hier gearbeitet wird", erzählte Paula Thielen (Liebfrauen-Schule in Köln.) "Man bekommt noch mal ein anderes Bild von diesen Berufen", meint die 16-Jährige. Annika Poschke, Schülerin der 8. Klasse im Norbert-Gymnasium, kann sich hingegen einen Beruf als Ingenieurin gut vorstellen. "Ich habe als Differenzierungskurs auch ,Engineering' gewählt, das macht mir viel Spaß. Hier finde ich es total interessant, Frau Göbel erklärt alles toll und es ist super zu sehen, wie hier gearbeitet wird. Auch das Arbeitsklima zwischen Frauen und Männern ist hier super", urteilte die 14-Jährige.

Mit Elena Göbel hatten die Schülerinnen ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Frau in einem eher für Männer typischen Beruf. Als Schülerin habe sie Mathematik und Physik geliebt, da habe es nahe gelegen, Maschinenbau zu studieren. "Damit ist man recht breit aufgestellt, man kann in die Verfahrenstechnik gehen oder sogar in die Raumfahrt - das ich Kunststofftechnik machen möchte, wusste ich im ersten Semester noch nicht, aber es macht mir großen Spaß!", erzählte Göbel.

(NGZ)
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