Dormagen Mammutaufgabe "Neue Medien"

Dormagen · Das Raphaelshaus hat ein Leitbild für Mediennutzung erstellt.

 Raphaelshausdirektor Marco Gillrath mit dem Leitbild Medien.

Raphaelshausdirektor Marco Gillrath mit dem Leitbild Medien.

Foto: RH

Die Frage der Mediennutzung und -kompetenz wird auch im Jugendhilfezentrum Raphaelshaus intensiv diskutiert, vor allem in Bezug auf Risiken wie Sucht nach "Sozialen Medien" oder Cybermobbing, aber auch Chancen der Vernetzung und Information.

Viele Mitarbeiter hatten sich Umgangsregeln für den Bereich "Neue Medien" gewünscht, daher wurden nun gemeinsam Leitlinien entwickelt: Mitarbeiter, Vertreter des Kinder- und Jugendparlamentes und die Einrichtungs-Leitung setzten sich dazu zusammen.

"Es wurde uns schnell klar, dass es sich um eine Mammutaufgabe handelt", berichtet Marco Gillrath, der Direktor des Raphaelshauses. Mit jedem Tagesordnungspunkt ergaben sich neue Fragestellungen, die wiederum neue Recherchen nach sich zogen. Den nötigen fachlichen Beistand lieferte das Projekt "PowerUp" der Fachstelle für Jugend- und Medienkultur in Köln. In zweieinhalb Jahren wurden die "Leitlinien Medien" des Raphaelshauses fertiggestellt.

"Entstanden ist ein Praxisratgeber für Mitarbeitende, der mit vielen Leitsätzen über die Rechtslage, interne Regeln, Chancen und Gefahren sowie zu vermittelnde Kompetenzen in verschiedenen Bereichen digitaler aber auch analoger Medien informiert", fasst Gillrath zusammen. In einem zweiten Teil sind verschiedene Einverständniserklärungen und Informationen zum alltäglichen hausinternen Gebrauch abgedruckt.

"Ich bin froh, dass die Leitlinien nun in gedruckter Form vorliegen und danke ganz herzlich Dorothea Rothkötter, Daniel Mastalerz und Nils Cardinal aus der Leitung sowie den pädagogischen Fachkräften und den Jugendlichen, die an der Umsetzung beteiligt waren", betont Gillrath.

"Nun liegt es an uns, diese Leitlinien auch in der Einrichtung zu etablieren." Das Raphaelshaus ist eine der ersten Jugendhilfeeinrichtungen, die ein so ausgearbeitetes Medienkonzept, das immer wieder an die Medien-Entwicklung angepasst wird, vorweisen kann.

Zusätzlich zu den Leitlinien wurden zahlreiche medienpädagogische Projekte umgesetzt. Eine Mädchenwohngruppe beschäftigte sich digital mit der Biografiearbeit der einzelnen Jugendlichen, in der Raphaelschule gab es zwei Projekte zum Internetführerschein oder Jugendliche des Raphaelshauses erhielten die Möglichkeit, als Teilnehmer auf der Games-Com in Köln die neuesten Spiele direkt zu testen.

"Die Kinder und Jugendlichen der Einrichtung sind die eigentlichen Hauptgewinner der Arbeit: Ihre Vertreter im Qualitätszirkel setzten sich immer wieder für einen WLAN-Empfang in den Wohngruppen ein", erklärt Nils Cardinal. Mittlerweile hat jede Wohngruppe der Einrichtung die Möglichkeit, das WLAN tagsüber freizuschalten.

(cw-)
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