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Dormagen Mann für alle Fälle beim Matthäusmarkt

Dormagen · Ohne die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen wäre der 37. Matthäusmarkt des Zonser Heimat- und Verkehrsvereins am kommenden Wochenende nicht zu stemmen. Karl-Heinz Werle aus dem Organisationsteam ist einer von ihnen.

"Ich mache das nicht für Geld, sondern aus Liebe zu meiner Heimatstadt", sagt der Zonser Karl-Heinz Werle. Er ist wie eine Art Hausmeister des Matthäusmarktes, ein "Mädchen für alles". Dass zu dem bunten Ritterspektakel am kommenden Wochenende wieder tausende Besucher nach Zons pilgern, wissen die meisten. Doch dass hinter der Organisation dieser Großveranstaltung nur etwa ein Duzend Ehrenamtliche stecken, vermuten die wenigstens.

Wenn Karl-Heinz Werle und die anderen Vorstandsmitglieder des Zonser Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) vom Markt sprechen, heißt es bei ihnen liebevoll "unser Matthäus". In diesem Jahr wird er zum 37. Mal stattfinden - Werle ist seit 1995 mit dabei. "Das war das Jahr, in dem meine Frau und ich Zonser Schützenkönigspaar geworden sind. Hinterher ist man dann auf mich zu gekommen und hat gefragt: Du, hättest du nicht Lust, uns zu unterstützen." Da hat sich der leidenschaftliche Zonser nicht lange bitten lassen. "Ich bin dort aufgewachsen, habe als Kind bei den Stücken der Freilichtbühne mitgespielt, bin im Schützenverein, seit ich 19 Jahre alt bin, und habe mein Leben lang in der Altstadt gewohnt. Ich bn sehr zonsverbunden."

Die anderen Vorstands-Mitglieder des HVV und er sind über die Jahre Freunde geworden, "anders wäre die Veranstaltung auch gar nicht möglich", sagt Werle. Im Planungsprozess hat jeder seinen Aufgabenbereich: "Weil ich Starkstrom-Elektriker gelernt habe, bin ich am Wochenende für alles rund um die Strom- und Wasserversorgung zuständig", sagt der 66 Jahre alte Mann. Am Samstagmorgen wird er als einer der ersten auf den Beinen sein: "Ich muss mich schließlich darum kümmern, dass jeder Stand, der Strom benötigt, auch welchen bekommt", sagt der pensionierte Elektriker. "Das kann hektisch werden, besonders wenn beim Aufbau am liebsten jeder als erstes bedient werden möchte." Am Sonntagabend wiederum wird Werle einer der letzten sein, warten bis jeder zusammengepackt und sich verabschiedet hat. Erst dann kann er auch ins Bett gehen. Der Stress ist es ihm jedoch wert: "Wenn alles prima gelaufen ist, die Aussteller glücklich sind und sagen, dass sie nächsten Jahr wiederkommen möchten, ist das der schönste Moment." Dann ist er stolz: auf sich, auf die geleistete Gemeinschaftsarbeit und natürlich auch auf sein Zons, von dem er viele Geschichten erzählen kann. "Auf den Stadtführungen durch Zons kann man den einen oder anderen Streich aus meiner Jugendzeit hören", erzählt Werle lachend.

Neben der Austragung des Matthäusmarktes gehörten in der Vergangenheit auch der Tanz in den Mai sowie Operetten-Abende und das Zonser Konzert der Black Föös zum Repertoire des Vereins. Werle war im Hintergrund immer mit dabei. "In Zons bin ich festgewachsen - und von dort auch nicht mehr wegzupflanzen", sagt er.

(NGZ)
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