Dormagen Mehr Flächen für Wohngebiete als geplant

Dormagen · Der gerade beschlossene Regionalplan hat es gut mit Dormagen gemeint. Mit Reserveflächen stehen fast 100 Hektar zur Verfügung.

Es gibt Themen und Begriffe, die eingängiger sind als "Regionalplan" und "Regionalrat". Dabei ist das, was dieses bei der Bezirksregierung Düsseldorf angesiedelte, kommunale Gremium in der vergangenen Woche entschieden hat, von großer Bedeutung für Dormagen und deren Bürger. Konkret: Die Stadt weiß jetzt, wie viele Flächen ihr zugestanden werden, um in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Wohnungen zu bauen und Unternehmen anzusiedeln. Es bedeutet auch, dass die Planungsexperten im Rathaus bald mit dem "Malerviertel III" ein Wohngebiet entwickeln können, das doppelt so groß ist wie das derzeit entstehende neue Quartier Nievenheim IV mit 150 bis 175 Wohneinheiten für rund 500 Menschen.

Am Ende des langen Beratungsprozesses für ein Werk, an dem sich die Kommunen für die nächsten zwanzig Jahren orientieren können, stehen unter anderem zwei nackte Zahlen: 76 Hektar für Wohnungsbauflächen sowie 77 Hektar für gewerblich-industrielle Flächen - das entspricht jeweils der ungefähren Größe von hundert Fußballfeldern. Im Rathaus ist der Leiter des Planungsbereiches, Gregor Nachtwey, froh, dass der Regionalplan verabschiedet worden ist. "Denn er ist für uns die Grundlage für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für Dormagen". An dem wird derzeit gearbeitet. Zufrieden ist Nachtwey, dass es keine großen Probleme gibt, "weil beide Pläne parallel bearbeitet wurden und wir immer flexibel auf Veränderungen im Regionalplan reagieren konnten". In Dormagen kommen zu den 76 Hektar Wohnbauflächen noch Reserve-Restflächen hinzu, die die Stadt vorhält, so dass insgesamt 98 Hektar planerisch zur Verfügung stehen. Ähnlich verhält es sich auch bei den Gewerbeflächen. Warum Dormagen so gut berücksichtigt worden ist, liegt an den Problemen in den beiden Metropolen Köln und Düsseldorf, die die Nachfrage nach Wohnungen nicht ausreichend befriedigen können. Konkret geht es um das Projekt "In und um Düsseldorf", durch das Kommunen rund um die Landeshauptstadt mehr Flächen zugewiesen bekommen haben. "Dormagen hat dabei von seinen S-Bahn-Haltepunkten profitiert", erklärt Nachtwey.

Seiner Aussage zu Folge stehen Wohnbauflächen in Rheinfeld, Horrem, Nievenheim und Delrath zur Verfügung, "ob und wann sie umgesetzt werden, ist offen und hängt vom Flächennutzungsplan ab". Sicher ist, dass das Malerviertel weiter entwickelt werden wird, also die Fläche zwischen der Horremer Straße/K 12, Eisenbahnlinie und Haberlandstraße. "Mit Hochdruck", so der Planungsfachmann, werde am Planverfahren für Wohnungsbauflächen in Stürzelberg gearbeitet.

Beim Flächennutzungsplan für die Stadt ist die frühzeitige Beteiligung als Verfahrensschritt abgeschlossen. Laut Nachtwey sieht der Zeitplan so aus, dass in der ersten Jahreshälfte der Entwurf des FNP in die erneute Beteiligung geht. Vor einem Jahr habe es, sagt er, was die Flächenzuweisung betrifft, noch ungünstig ausgesehen. Gregor Nachtwey: "Jetzt sind wir für die nächsten zehn Jahre in Dormagen gut aufgestellt.

(schum)
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