Dormagen Mehr Sicherheit für Kitas und Schulen

Dormagen · Knackpunkt Sicherheit: Wenn Schulen und Kitas geschlossen sind, nutzen Einbecher die Abwesenheit aus. Zur Beute zählen meist elektronische Geräte, oft wird die Einrichtung demoliert. Alarmanlagen oder Kameras sind teuer.

 An Wochenenden werden Schulen und Kitas im Rhein-Kreis Neuss immer wieder Ziele von Einbrechern. Sie durchwühlen Räume oder stehlen elektronische Geräte.

An Wochenenden werden Schulen und Kitas im Rhein-Kreis Neuss immer wieder Ziele von Einbrechern. Sie durchwühlen Räume oder stehlen elektronische Geräte.

Foto: Ralph Matzerath

Sind Kindertagesstätten und Schulen am Tag sehr lebendige Orte, so sind sie nachts und in den Ferien verlassen und leer. Zudem handelt es sich oft um zurückliegende Gebäude mit Abstand zu Nachbarn. Das nutzen kreisweit Diebe aus. Letztes Beispiel: Am Wochenende wurden drei Bildungseinrichtungen in Elsen und Orken in Grevenbroich aufgebrochen, die Täter hinterließen zerstörte Möbel, Chaos - und Unsicherheit bei den Betroffenen. "Selbst wenn keine Wertgegenstände mitgenommen wurden: Es ist ein unangenehmes Gefühl, wenn das Büro durchwühlt wird", sagt Ruth Hennen, Schulleiterin der Erich-Kästner-Schule in Grevenbroich. Sie würde "jede Maßnahme begrüßen, die es Einbrechern erschweren würde, ihr Ziel zu erreichen".

Auch in Dormagen werden Kitas und Schulen immer mal wieder von Einbrechern heimgesucht, zuletzt die Kindertagesstätte "Farbenplanet" in Rheinfeld vor genau einem Monat. "Zum Glück hatten wir keinen Vandalismus zu verzeichnen, allerdings nahmen die Diebe elektronische Geräte mit", sagt Leiterin Guntraud Preisler, in deren Einrichtung vor zwei Jahren acht Mal eingebrochen wurde. "Das hat sich zum Glück nach kurzer Zeit normalisiert, jetzt wird nach dem Umbau auch eine Alarmanlage für noch mehr Sicherheit sorgen", so Preisler. Auch soziale Kontrolle hilft: Vor zwei Jahren hatte die Leiterin mit einem Schreiben an die Nachbarn in Rheinfeld um mehr Aufmerksamkeit gebeten. Mit Erfolg, wie sie berichtet: "Zwei Einbrüche konnten durch Hinweise von Zeugen an die Polizei sofort verhindert werden."

In Kitas und Schulen schlagen Einbrecher "gerade vor Weihnachten oder vor den Ferien zu", so die Auskunft von Hans-Willi Arnold, Sprecher der Polizei im Rhein-Kreis Neuss. Neben Dieben gehören laut Arnold Jugendliche, die auf eine Mutprobe aus sind, dazu. Sie profitieren von den Gegebenheiten: Oft liegen Gebäude zurückgesetzt, sind von dichtem Grün umgeben oder unübersichtlich. Eine Kontrolle ist schwierig. "Helfen würde eine Videoüberwachung in der Nacht. Aber dies konnten wir bisher - auch aus Datenschutzgründen - nicht erreichen", bedauert Schulleiter Manfred Schauf vom Grevenbroicher Pascal-Gymnasium, das im Sommer Probleme mit Zerstörungen und nächtlichen Partys hatte. Die Grevenbroicher Verwaltung als Träger setzt auf Abschreckung: "Wir versuchen abzuschrecken, wo es möglich ist", so Sprecher Andreas Sterken. Nachrüstung von Gebäuden oder Installation von Alarmanlagen seien teuer.

Anders bei der privaten Internationalen Schule in Neuss: "Wir beobachten die Entwicklung, haben den Sicherheitsdienst auf 24 Stunden und sieben Tage pro Woche ausgedehnt", so Kerstin Dahmen, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Damit solle nicht nur Schutz vor Einbrechern gewährt werden. Auch die Kinder sollten vor "Personen, die sich unberechtigt auf dem Gelände aufhalten", geschützt werden - ebenso vor dem starken Verkehr.

(NGZ)
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