Dormagen Mehr Übernachtungsgäste in der Stadt

Dormagen · Die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft ist dennoch nicht zufrieden mit den Tourismuszahlen des vergangenen Jahres. Denn die mittlere Aufenthaltsdauer von Besuchern ist gegenüber 2014 von 4,2 auf 3,8 Tage gesunken.

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Foto: Linda Hammer

Die Stadt Dormagen hat im vergangenen Jahr wieder mehr Besucher angezogen, die hier mindestens einmal übernachteten. Das geht aus der Statistik des Landesbetriebes Information und Technik (IT) Nordrhein-Westfalen hervor. Wurden in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten im Jahr 2014 noch 29.876 Gästeankünfte verzeichnet, so waren es 2015 30.963 Gästeankünfte. Das entspricht einem Plus von 3,6 Prozent. Die Ankünfte von Gästen aus dem Ausland wuchs im selben Zeitraum von 5236 auf 6189 (+18,2 Prozent).

Auf den ersten Blick ein Grund zur Freude, doch Guido Schenk von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) macht aus seiner Betrübnis keinen Hehl. Denn Schenk kennt auch die Kehrseite der Medaille: Bei der Anzahl der Gästeübernachtungen insgesamt gibt es einen deutlichen Rückgang - von 124.639 in 2014 auf 116.900 im abgelaufenen Jahr, das bedeutet ein Minus von 6,2 Prozent. Was den Marketing-Mann am meisten schmerzt, ist der Rückgang bei der mittleren Aufenthaltsdauer der Gäste, die statt 4,2 Tagen in 2014 zuletzt nur noch 3,8 Tage in Dormagen verweilten. "Wir sind natürlich nicht zufrieden mit dieser Entwicklung", räumt Schenk unumwunden ein, "wir werden das auch analysieren, aber das ist nicht einfach."

Denn in den vergangenen drei Jahren war es bei den Gäste-Übernachtungszahlen stetig nach oben gegangen - bis zum bisherigen "Allzeithoch" (Schenk) mit den 124.639 Übernachtungen vor zwei Jahren. Erklärungsversuche bewegen sich derzeit noch im Bereich der Spekulation. Ein Campingplatz in Stürzelberg sei diesmal nicht erfasst worden, warum, wisse er nicht, berichtet Guido Schenk. Zudem sei ein Hotelbetrieb aus der Statistik gefallen, weil er zur Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge genutzt werde. "Auch saisonale Schwankungen können eine Rolle spielen", meint der SVGD-Experte und nennt als Beispiel Messen, die nicht jedes Jahr stattfinden. Da Dormagen dank seiner günstigen Lage zwischen den Messestädten Köln und Düsseldorf für Messebesucher als Übernachtungsmöglichkeit gut geeignet ist, könnten sich Jahre mit weniger Messen in der Region durchaus negativ in der Statistik bemerkbar machen.

Schenk will das Thema nicht auf sich beruhen lassen, sondern dem misslichen Trend bei der Verweildauer gemeinsam mit der heimischen Gastronomie entgegenwirken. Verständlich, schließlich schätzt er die durchschnittliche Wertschöpfung für die Stadt Dormagen pro Übernachtung eines Gastes auf 120 Euro. Bei einem Tagesgast, der nicht übernachtet, seien es nur etwa 40 Euro. Erste Ideen hat er schon im Kopf. Ein Ansatz könnten seiner Meinung nach Kombinations- ("Package"-) Angebote für Touristen sein: "Man könnte beispielsweise den Besuch des Matthäusmarktes in Zons gemeinsam mit einer Stadtführung anbieten." Auf jeden Fall müsse es Gästen schmackhaft gemacht werden, länger in Dormagen zu bleiben.

Fortgesetzt wird die überregionale Werbung. Die SVGD präsentiert Dormagen zurzeit auf der Messe Reise+Campingmesse in Essen, in anderthalb Wochen auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin.

(NGZ)
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