Dormagen Mit 17 auf dem Chefsessel des Chemparks Dormagen

Dormagen · Der Gymnasiast André Colliard durfte gestern für einen Tag den Platz von Chempark-Leiter Ernst Grigat einnehmen.

Rein optisch hatte sich André Colliard perfekt auf seine neue Aufgabe vorbereitet. In Anzug und Krawatte wurde der 17-jährige Schüler des Hansa-Gymnasiums Köln gestern Morgen im Chempark Dormagen vorstellig, um dessen Leiter Ernst Grigat abzulösen - allerdings nur für einen Tag. Der gebürtige Argentinier hatte sich für ein ungewöhnliches Angebot von ChemCologne, Netzwerk der chemischen Industrie im Rheinland, beworben und war von einer Jury als Kurzzeit-Führungskraft ausgewählt worden. "Seine Bewerbung war sehr dezidiert und glaubwürdig", urteilte Grigat, der seinen Stuhl wie tags zuvor in Leverkusen gerne vorübergehend räumte, um jungen Leuten einen ungewöhnlichen Einblick in die chemische Industrie zu ermöglichen, der "Wertschöpfungsbasis für die ganze Region", wie Grigat betonte. Bewusst habe man den Bewerbern eine Spitzenposition offeriert - "damit sie sehen, was man bei uns erleben kann".

Grigats "Vertreter" zeigte sich begeistert. Seine Erfahrungen seien noch besser gewesen, als er sich das vorgestellt habe, erzählte André Colliard. Die leichte Nervosität zu Anfang sei schnell verflogen, weil er von Grigat und Sprecher Mark Mätschke vom Chempark-Betreiber Currenta gut aufgenommen worden sei. "Ich habe mich wohlgefühlt", sagte der 17-Jährige, der Chemie studieren möchte. Als spannend empfand er seinen Tagesablauf, der sich so eng wie möglich an dem des Chempark-Leiters orientiert habe, wie Mark Mätschke berichtete. Die Inspektion der Rohrbrücken im Chempark gehörte ebenso dazu wie ein Besuch der Sicherheitszentrale mit Informationen zum Thema Krisenstab und die Entscheidung über Vergabe von Spenden.

Auch ein Medientraining durfte André Colliard absolvieren. Mit Erfolg, wie sich gegen Ende seines Arbeitstages zeigte: Den Info-Termin mit den Medien meisterte er souverän und ohne Schwierigkeiten.

(NGZ)
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