Dormagen Mit Babybauch am Mikrofon

Dormagen · "The Wildes" überzeugen mit Mundharmonika, Gitarre und Gesang.

 Die Geschwister Dani und Will Wilde aus England touren als "The Wildes" durch die ganze Welt. Jetzt waren sie im Szenelokal "Pink Panther" zu Gast.

Die Geschwister Dani und Will Wilde aus England touren als "The Wildes" durch die ganze Welt. Jetzt waren sie im Szenelokal "Pink Panther" zu Gast.

Foto: Daniel Elke

Am Freitagabend standen in Dani und Will Wilde nicht nur "große Schwester und kleiner Bruder", sondern vor allem zwei ausgezeichnete Musiker als "The Wildes" auf der Bühne im Pink Panther. Die beiden touren als Berufsmusiker seit Jahren durch die Welt und spielen derzeit mit ihrer "Live und unplugged"-Gemeinschaftstour einen Mix aus eigenen Liedern und einigen Coversongs.

So präsentierte Dani Wilde mit ihrer Gitarre Lieder wie "Bumble Bee" von Memphis Minnie aus dem Jahre 1935: "In den 1930ern spielten nicht viele Frauen Blues oder Gitarre, und sie ist eine Art Pionierin", sagte Dani Wilde. Ihr Bruder lässt sich von Sängern wie Ritchie Blackmore von Deep Purple inspirieren und adaptiert diese Songs mit seiner Mundharmonika. "Ich möchte die Blues-Mundharmonika wieder zeitgemäß machen und bringe deshalb viele Rockelemente ein."

Eigene Songs haben oft reale und biografische Themen. Will Wildes Lied "Angel came down" handelt von Tiefpunkten im Leben (etwa Depressionen) und davon, jemanden zu treffen, "durch den es einem dann besser geht. Ich singe davon, meine Traumfrau zu treffen und dadurch gerettet zu werden". Und Dani Wilde besingt in "My old Man" den Großvater der beiden, der Jazzmusiker und "der Ursprung des Musiktalents in unserer Familie war".

Die Geschwister sind auch schon vor wesentlich größerem Publikum aufgetreten, etwa in der Royal Albert Hall in London. Ganz anders ein Konzert in Kenia vor Kindern in Slums. "Das war sehr berührend, und wir sammeln heute noch bei jedem Auftritt Geld für die Kinder dort." Das Duo war am Freitag eigentlich ein Trio: Denn Dani Wilde ist hochschwanger; in drei Wochen soll ihre Tochter zur Welt kommen. "Einige Leute denken, ich sei verrückt, aber es gibt für mich nichts Besseres, als auf Tour zu sein. Hoffentlich schaffen wir es heim nach England, aber falls das Baby früher kommen sollte, habe ich gehört, dass deutsche Krankenhäuser gut sind", scherzte Dani Wilde.

Konzertorganisator Jorgos Flambouraris war zufrieden: "Über die etwa 50 Besucher bin ich sehr erfreut, damit hatte ich nicht gerechnet wegen der vielen Konkurrenzveranstaltungen. Aber das zeigt, dass so eine qualitative Musik in Dormagen Anklang findet." Das sahen auch die Besucher so: "Die Musik ist sehr intensiv und elektrisierend", urteilte Andrew Hoffmann.

(clü)
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