Dormagen Mit Elan im Einsatz für Kinder und Jugendliche

Dormagen · Julia Stöcker ist seit zwei Monaten Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt. Viel Eingewöhnungszeit braucht sie nicht. Sie wuchs in Gohr auf.

 Dormagens neue Kinder- und Jugendbeauftragte Julia Stöcker hat ein Büro in den ehemaligen evd-Räumen an der Römerstraße bezogen.

Dormagens neue Kinder- und Jugendbeauftragte Julia Stöcker hat ein Büro in den ehemaligen evd-Räumen an der Römerstraße bezogen.

Foto: Lothar Berns

Neue Herausforderungen schrecken sie nicht. Auch nicht, wenn es abenteuerlich wird. Julia Stöcker hat unlängst ihren Motorbootführerschein gemacht - nicht gerade eine typische Freizeitbeschäftigung für eine 26-jährige Frau. "Ich wusste allerdings nicht, worauf ich mich einlasse", gibt sie lachend zu: "Aber es war auf jeden Fall spannend." Mit ähnlichem Elan geht sie ihre neue Aufgabe an: Seit Mitte September ist sie Kinder- und Jugendbeauftragte in Dormagen, will dabei "Sprachrohr" der Jungen sein. Und in dieser Funktion warten einige Großprojekte auf sie. Zwei davon sind der Aufbau eines Jugendparlamentes und die Organisation von kommunalpolitischen Praktika für junge Leute.

"Wir möchten Jugendlichen die Kommunalpolitik näherbringen und sie neugierig auf diese Themen machen", sagt Julia Stöcker. "Schließlich muss die von der Politik ausdrücklich erwünschte Bürgerbeteiligung von unten her wachsen", ergänzt Stadtsprecher Harald Schlimgen. Stöckers großer Vorteil: Sie kennt Dormagen sehr gut und braucht keine lange Eingewöhnungszeit. Denn sie ist in Gohr aufgewachsen, hat früher die Realschule in Dormagen besucht und wohnt aktuell in Rheinfeld. Zudem hatte sie schon 2012 ein Praktikum bei der Stadt absolviert. Ihr Ausbildungsweg nach der Realschule führte über das Berufskolleg Marienhaus in Neuss an die Fachhochschule Düsseldorf, wo sie ihren Bachelor in Sozialpädagogik machte; zuletzt sattelte sie an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach den Master in Sozialmanagement drauf. Und das alles Schlag auf Schlag, in sehr kurzer Zeit.

Den Arbeitsplatz in ihrer Heimatstadt (Stöcker hat ihr Büro an der Römerstraße in den ehemaligen Räumen der Energieversorgung Dormagen) betrachtet die ledige 26-Jährige "als Gewinn" - nicht nur, weil außer ihren Eltern ihr Freundes- und Bekanntenkreis in der Nähe sind, sondern weil ihr die Kenntnis der Ortsteile, der Strukturen und diverser Ansprechpartner die Aufgabe erheblich erleichtern. Nichtsdestotrotz lerne sie derzeit im Berufsalltag jede Woche neue Leute kennen - "intern und extern".

Viel Energie investiert Stöcker ins Netzwerken. Sie sucht unter anderem alle Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche in der Stadt auf (und scheut dabei keine Abendtermine), trifft sich mit den Schülervertretungen an den weiterführenden Schulen und stellte sich im Oktober in Knechtsteden vor, als rund 200 Kinder für ihren ehrenamtlichen Einsatz geehrt wurden. In der vergangenen Woche erlebte sie erstmals eine Sitzung des Kinderparlamentes mit. Bevor sie in der Verwaltungsreihe Platz nahm, begrüßte sie jedes Kind am Eingang des Ratssaals persönlich - eine schöne Geste, die gerade den Neulingen in dem Gremium die Schüchternheit nahm und erste Orientierungshilfe gab.

In Zukunft wird Julia Stöcker auch in die Gestaltung neuer Spielplätze einbezogen wie zum Beispiel im Neubaugebiet Nievenheim IV. Trotz des großen Aufgabenspektrums: Zeit für ihre Patenkinder Anton (anderthalb Jahre) und Lena (sechs Wochen) bleibt noch. Und auch fürs Motorbootfahren nächstes Jahr auf dem Mittelmeer. "Ein paar Fahrstunden brauche ich aber noch", gesteht Stöcker schmunzelnd.

(ssc)
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