NGZ-Serie über Kirchenmusik: Kantor Bert Schmitz Mit Leidenschaft für die Chormusik

NGZ-Serie über Kirchenmusik: Kantor Bert Schmitz · Ob in Delrath, Nievenheim, Gohr, Stürzelberg oder Knechtsteden, ob im Kreis Neuss oder darüber hinaus, für die Musik ist Kantor Bert Schmitz überall unterwegs. Die erklärte Leidenschaft des Kirchenmusikers - zuständig für den sogenannten Seelsorgebereich Nord - ist die Chorarbeit. Er selbst leitet mehrere Chöre, als Kreischorleiter im Sängerkreis Neuss koordiniert er auch andere Ensembles im Kreis Neuss und kümmert sich um Konzertveranstaltungen.

Katholische Kirchenmusik hat Schmitz an der Musikhochschule Köln mit A-Examen studiert und sich anschließend auf die Interpretation Alter Musik spezialisiert. Doch in der Praxis sind die Aufgaben von Bert Schmitz weitaus vielfältiger. Zwar gibt er bisweilen auch selbst noch Konzerte auf der Orgel oder bildet C-Musiker aus, Schwerpunkt seiner Arbeit ist jedoch sein großes Engagement für die Chöre.

Welche seiner zahlreichen Tätigekeiten nun rein dienstlich sind und welche er eher ehrenamtlich ausführt, lässt sich dabei kaum unterscheiden. Grenzen setzt dem engagierten Kantor lediglich der Terminkalender. Allein acht Chöre, vom Kinder- und Jugendchor "Arche Noah" über die traditionellen Kirchenchöre bis zum Kammerchor an der Basilika im Kloster Knechtsteden und der Choral-Schola betreut er in seinem Seelsorgebereich. Neben den traditionellen Kirchenchören tummeln sich seine Sänger jedoch auch in ganz anderen Bereichen.

Der Gospelchor "Good News" erfreut sich beispielsweise immer größerer Beliebtheit. Ursprünglich gegründet, um den Sängernachwuchs, der eben aus dem Kinderchor herausgewachsen ist, aufzufangen, ist das Ensemble mittlerweile zu einer bunt altersgemischten Gruppe geworden. "Es kamen plötzlich immer mehr Erwachsene dazu, und denen wollte ich natürlich nicht sagen: Ihr dürft hier nicht mitsingen", erinnert sich Bert Schmitz. Die Basisarbeit ist ihm wichtig, und so kümmert er sich schon bei den kleinsten Sängerinnen und Sängern um Dinge wie Stimmbildung und theoretisches Verständnis für die Musik.

"Ich möchte einfach weitergeben, was mir selbst in meiner Ausbildung gut getan hat", erklärt er. So beginnen die Chorproben meist mit einem Aufwärm- und Lockerungsprogramm: "Die Sänger massieren beispielsweise ihren Kehlkopf", erklärt Schmitz. Denn um singen zu können, müssen Körper, Geist und Seele in Einklang stehen, weiß Schmitz. "Ich hatte früher selbst große Probleme mit der Stimme und war oft heiser nach der Probe", erinnert sich der Chorleiter.

Und auch wenn er von Laien oftmals belächelt wird, singt der Chor anschließend sauberer. Selbst Schülern, die den Musikunterricht zuweilen eher als Zumutung empfinden, hat er mittlerweile zum Singen gebracht. Weil es am Norbertgymnasium einen kurzfristigen Mangel an Musiklehrern gab, hilft Schmitz, selbst ehemaliger "Knechtstedener", dort seit einiger Zeit aus. "Gerade die Jungen fanden Singen anfänglich blöd. Mittlerweile kommen sie schon und fragen: Herr Schmitz, wir haben heute noch gar nicht gesungen, was ist los?"

Auch der S-E-L Chor der schule , der Schüler-Eltern-Lehrer-Chor, feiert unter seiner Leitung Erfolge. "Wenn ich Leuten Freude an der Musik machen kann, dann ist das für mich das Größte. Die Arbeit mit Menschen steht für mich ganz klar im Vordergrund", bekennt Bert Schmitz. Silvia Fehse

(NGZ)
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