Dormagen Mit mehr Qualifikation zur Ausbildung

Dormagen · Seit 2012 sorgt das Projekt "Dormagener Weg" dafür, dass Jugendliche und junge Erwachsene für die Ausbildung und den Beruf fit gemacht werden. Er ist Teil der Präventionskette des Dormagener "Netzwerks für Familien".

 Jugendliche in der Lehrwerkstatt des Projektes "Dormagener Weg" an der Kieler Straße: Laura (16) und Ghaydaa (19) lernen das Maler-Handwerk kennen.

Jugendliche in der Lehrwerkstatt des Projektes "Dormagener Weg" an der Kieler Straße: Laura (16) und Ghaydaa (19) lernen das Maler-Handwerk kennen.

Foto: ATi

Wer aus unterschiedlichen Gründen keine Ausbildung oder Arbeitsstelle erhält, kann über das Projekt "Dormagener Weg" fit für das Arbeitsleben gemacht werden. Mit dem seit 2012 von der Stadt Dormagen und dem Jobcenter Rhein-Kreis Neuss geförderten Projekt soll der Übergang von der Schule in den Beruf erleichtert werden. Von Januar bis September 2015 nahmen 187 junge Menschen daran teil. In der Einzelfallhilfe nutzten 177 Teilnehmer den "Dormagener Weg", davon hatten 33,9 Prozent (60) Migrationshintergrund. 118 beendeten den "Dormagener Weg", davon 75 Teilnehmer mit Erfolg einer Vermittlung in Ausbildung und Beschäftigung (63,6 Prozent).

"Dieses Qualifizierungsprojekt konnte inzwischen echte Wirkung erzielen", so Erster Beigeordneter Robert Krumbein. Die Stadt Dormagen beteiligt sich mit 174.000 Euro jährlich an dieser Maßnahme, deren Entwicklungsbericht gestern dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt wurde. Der "Dormagener Weg" gehört zur Präventionskette des erfolgreichen Dormagener "Netzwerks für Familien".

"Die Teilnehmer des Projektes werden individuell unterstützt und begleitet", erklärte Standortkoordinatorin Sonja Niehaus. In den Lehrwerkstätten des Bildungszentrums Niederrhein der Kreishandwerkerschaft und des Internationalen Bundes an der Kieler Straße lernen junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren den Arbeitsalltag in Verkauf, Hotel/Gastronomie, Maler/Lackeierer, Friseur/Kosmetik, Metall und Holz kennen. Anforderungen werden überprüft, Hindernisse gemeinsam abgebaut und passgenaue Lösungswege und Perspektiven entwickelt, die vorher oft fehlten.

Dabei geht es in einigen Fällen darum, einen geregelten Arbeitsablauf zuverlässig zu meistern und Schlüsselkompetenzen zu erwerben, in anderen um handwerkliche Kompetenzen. "Wir arbeiten eng mit verschiedenen Einrichtungen, Schulen und Betrieben in Dormagen zusammen", so Niehaus. Das sind neben dem Sozialpädagogischen Dienst der Stadt und der VHS auch der Jugendmigrationsdienst und das Übergangsmanagement des Netzwerks für Familien. Eine Steuerungsgruppe sorgt für inhaltlichen Standard, Verwendung der Finanzmittel und schnelle Reaktion auf aktuelle Änderungen. So wurden nach steigenden Flüchtlingszahlen die Gelder für den Kundenkreis des Jobcenters aufgestockt, da mit Mehrbedarf zu rechnen ist.

Die Vermittlung in Praktika, Ausbildung und Arbeit ist ein großes Ziel des "Dormagener Wegs", der nicht nur in Schulen und Jugendeinrichtungen beworben wird, sondern auch Arbeitgebern angeboten wird, um im Bedarfsfall ihre Auszubildenden zu unterstützen. Bis zu 45 Teilnehmer stehen dem "Dormagener Weg" über das Jobcenter für arbeitslose unter 25-Jährige zur Verfügung, seit 2014 zusätzlich fünf Plätze für über 25-Jährige, die Ausbildungsplätze suchen. In den ersten neun Monaten 2015 hatten sich 45 Dormagener aus eigenem Antrieb bei den Trägern gemeldet, um Hilfe bei der Berufsorientierung oder Ausbildungsplatzsuche zu erhalten.

(NGZ)
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