Dormagen Mundart-Theater mit viel Lokalkolorit

Dormagen · Beim Schwank "Dat Jeld is em Emmer" zeigte die Theatergruppe der Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons ihr Können. Die Spielfreude sprang aufs begeisterte Publikum in der ausverkauften Nordhalle über.

 Die Mundarttheatergruppe der Kultur- und Heimatfreunde Zons begeisterte das Publikum mit dem Schwank "Dat Jeld is em Emmer" (v.l.): Reinhard Spitzer, Anita Hoffmann, Maria Graf, Anja Wingerath, Guido Schenk, Michael Kaspers und Christa Stumps.

Die Mundarttheatergruppe der Kultur- und Heimatfreunde Zons begeisterte das Publikum mit dem Schwank "Dat Jeld is em Emmer" (v.l.): Reinhard Spitzer, Anita Hoffmann, Maria Graf, Anja Wingerath, Guido Schenk, Michael Kaspers und Christa Stumps.

Foto: Georg Salzburg

Zuschauen, lachen und applaudieren - dieser Dreiklang fiel dem Premieren-Publikum in der ausverkauften Nordhalle des Kreiskulturzentrums Zons am Mittwochabend nicht schwer. Denn der Schwank "Dat Jeld is em Emmer" mit vielen Verwicklungen und toller Situationskomik wurde von sieben Mitgliedern der Theatergruppe der Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons charmant und voller Spielfreude aufgeführt. Mehrmals mussten die Laien-Schauspieler wegen lauter Lacher und Szenenapplaus der Zuschauer ihre Darbietung unterbrechen. Ein unterhaltsamer Abend mit viel Lokalkolorit - die erste von insgesamt sechs Vorstellungen, die die Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Mundartarchiv Ludwig Soumagne aufführen. Auch Vorsitzende Angelika Dappen lobte den Einsatz: "Das Engagement ist hoch."

Nicht nur die Zonser Skyline beim Blick aus dem Fenster machte den besonderen Reiz der Zonser Aufführung aus, die unter der bewährten Regie und Organisation von Hans Uhr stand. Ob Rewe, St. Martinus, die Bäckerei Kraus bei der VR Bank - Zonser Bezüge wurden immer wieder eingestreut. Doch das Beste waren die Schauspieler, die mit vollem Körpereinsatz sich nicht schonend, in ihre Rollen geschlüpft waren: Ohne Hemmungen und mit gutem Timing verlieh Maria Graf ihrer Figur als neugierige, aber sympathische Nachbarin Hildegard Schnatter exzellente Wucht. Herrlich überzeichnet gab Anita Hoffmann die fast taube Oma Schafsbüggel, die auch ohne Brille den Durchblick fürs Wesentliche hatte. Denn alles drehte sich um einen Bankraub und das Geld, das sie fast wortwörtlich verheizt hätte. Großartig auch das perfekte Zusammenspiel von Michael Kaspers als eher faulem Mattes Schafsbüggel, der nach durchzechter Nacht mit Gedächtnislücken aufwacht und unverhofft Geld im Wohnzimmer findet, mit seinem Kumpel Reinhard Spitzer als Fritz Höhnerbach, den ein blaues Auge, Schrammen im Gesicht und ausgeschlagene Zähne in den Zusammenhang mit dem Raub bringen. Wie beide versuchen, das Geld zu verstecken und alles vor Mattes Familie zu verheimlichen, macht Spaß beim Zusehen. Stark auch Christa Stumps als Mattes Frau Gertrud Schafsbüggel, die gern hinter die Heimlichtuerei kommen möchte. Ebenfalls bestens aufgelegt: Anja Wingerath als quirlige Tochter Ulrike und Guido Schenk als ihr - der Familie bisher unbekannte - Freund Werner Ziegler, der als fast korrekter Kriminalkommissar gerade diesen Raub in Zons aufklären soll. Mehr soll hier nicht verraten werden, schließlich gibt es noch vier weitere Vorstellungen - täglich bis Montag, 23. April. Dass es ein paar Text-Hänger gab, die Souffleuse Irmgard Kress schnell überbrücken half, tat dem Vergnügen keinen Abbruch.

Die Reaktionen nach der Premiere waren positiv, was sich nicht nur am Beifall zeigte. So sagte Schirmherr Dirk Brügge, der die Arbeit des Vereins sehr schätze: "Ich habe lange schon nicht mehr so gelacht wie heute Abend." Auch anderen Gästen hat der Auftritt gut gefallen: "Ich finde es super, was hier auf die Beine gestellt wird. Es hat viel Spaß gemacht", meinte Nadine Block.

(NGZ)
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