Dormagen Musikschule Dormagen schlägt Sparkurs ein

Dormagen · Vor den Wahlen des Fördervereins spricht Vorsitzender Wolfgang Horst von Veränderungen. Es geht um Einsparungen und Kooperationen.

 Im Kulturhaus an der Langemarkstraße sind Musik-, Volkshochschule sowie das Kulturbüro der Stadt untergebracht.

Im Kulturhaus an der Langemarkstraße sind Musik-, Volkshochschule sowie das Kulturbüro der Stadt untergebracht.

Foto: L. Hammer

Ein neuer Beirat, bald eine neu formierte Vorstandsmannschaft des Fördervereins - reichlich Bewegung in und um die städtische Musikschule. Die zudem, wie auch andere Einrichtungen, in den Fokus von finanztechnischen Überlegungen geraten. Die Kernfrage für Musikschule und Co.: Sind im Rahmen von interkommunalen Kooperationen Einspareffekte möglich? Sowohl CDU als auch SPD sehen zunächst die Verwaltung gefordert, für den Haushalt 2016 entsprechende Vorschläge zu machen. Ohne explizit die Musikschule zu nennen, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender André Heryschek zum Thema Sparen: "Wenn die Leitung des Chemparks und des Kreiskrankenhauses von einer Person an einem Standort wahrgenommen wird, gehört auch geprüft, ob das bei städtischen Einrichtungen auch möglich ist." Die Erträge aus Teilnehmergebühren betragen rund 495 000 Euro. Die Ausgaben liegen bei rund 1,2 Millionen Euro.

In der vorvergangenen Woche wurde ein neuer Beirat gewählt, dem Eltern von Kindern angehören, die dort am Unterricht teilnehmen. Jetzt steht die Jahreshauptversammlung des Fördervereins an. Der bisherige Vorsitzende Wolfgang Horst wird sich zur Wahl stellen: "Nach derzeitigem Stand werde ich kandidieren", sagt Horst. Von den anderen Mitglieder werden dies aber nicht alle: "Regina Nawrot wird aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidieren." Neben personellen Neubesetzungen an der von Bärbel Hölzing geleiteten Musikschule geht es aber auch um finanzielle Veränderungen. "Die Musikschule ist gezwungen, nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen", weiß der Fördervereinsvorsitzende. "Beispielsweise die Zahl der Lehrer müsste verringert werden, wenn durch den demographischen Wandel die Schülerzahlen schwinden." Klar ist, dass es bei Stellenkürzungen über kurz oder lang verstärkt die Honorarkräfte treffen wird", so Horst.

 Beim Musikschulfest 2013 zeigte die städtische Einrichtung, was sie alles im Angebot hat.

Beim Musikschulfest 2013 zeigte die städtische Einrichtung, was sie alles im Angebot hat.

Foto: on

Klar ist aber auch, dass die Musikschule als breites Angebot für die Dormagener erhalten bleiben soll. Die CDU hat schon seit längerem die Verwaltung aufgefordert, Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Kommunen oder dem Rhein-Kreis Neuss auszuloten.

"Wir als Förderverein lehnen Bestrebungen, in denen es um eine Zusammenlegung mit einer anderen Kommune geht, ab. Denn wir vermuten, dass sich die Kosten durch den Einkauf von Leistungen erheblich erhöhen würden", sagt Wolfgang Horst. Konkret meint er, dass beispielsweise der Rhein-Kreis die Kosten für die Lehrer nicht übernehmen würde und die Stadt Dormagen auch noch die Fahrtkosten bezahlen müsste.

Der Förderverein spielt eine gewichtige Rolle. Er vergibt Stipendien für Schüler mit seltenen Instrumenten. Ob das bei einer Übernahme durch den Kreis so weiterhin gewährleistet wäre, ist aus Sicht von Horst fraglich. Horst verweist auf den Kommunal-Wahlkampf im vergangenen Jahr, "wo sich die meisten Parteien und auch der heutige Bürgermeister gegen eine solche Übernahme ausgesprochen haben". Das betont auch die SPD: "Musikschule oder auch Volkshochschule können auch hier vor Ort wirtschaftlich arbeiten", sagt Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt.

(NGZ)
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