Dormagen Nachfolger für Zonser Kapellchen-Pfleger

Dormagen · Seit 1989 hat Heinz-Werner Kirberg die Kapelle auf dem Zonser Friedhof gepflegt. Jetzt muss er gesundheitsbedingt kürzertreten. In Marco Meuter - seit gestern Schützenkönig von Zons - hat er einen würdigen Nachfolger gefunden.

 Marco Meuter ist auch neuer König in Zons.

Marco Meuter ist auch neuer König in Zons.

Foto: Georg Salzburg

Viel Beifall erhielt am Sonntagmorgen bei der Jubilarehrung am Schweinebrunnen in Zons auch ein Mann in Zivil: Heinz-Werner Kirberg (76) wurde von Schützen-Chef Peter Norff für seine jahrzehntelange Pflege des Friedhofskapellchens ausgezeichnet. "Seit Jahren kümmert er sich um das Kapellchen, jetzt muss er leider gesundheitsbedingt kürzertreten", erklärte Norff, der gleich einen Nachfolger benannte: Marco Meuter vom Jägerzug "Jröne Junge" hat sich bereit erklärt, die Pflege mit zu übernehmen. "Das ist eine Ehrensache für mich, das Kapellchen weiter zu pflegen, wo es Heinz-Werner Kirberg nicht mehr so gut geht", sagte Marco Meuter, der seit Montagnachmittag eine weitere wichtige Aufgabe in der Zollfeste übernommen hat: Der 48-Jährige setzte sich gegen vier Mitbewerber am Schießstand durch und wurde der neue Schützenkönig von Zons, wozu er gestern gekrönt wurde.

Nicht jeder Besucher, auch aus Zons, der über den Friedhof zwischen Aldenhoven- und Eichendorffstraße geht, kennt die Geschichte der weiß gestrichenen Krieger-Gedächtniskapelle. Sie liegt links vom Eingang der Aldenhovenstraße aus gesehen. "Der Bau dieser Kapelle wurde 1922, nach den Wirren des Ersten Weltkrieg und trotz der herrschenden Inflation, von den Mitgliedern der St.-Hubertus-Schützengesellschaft Zons beschlossen, um der gefallenen Schützenbrüder zu gedenken", heißt es im Beitrag über die Kapelle im Schützenfestheft. Die Kapelle wurde vom Vorsitzenden Heinrich Gilgen feierlich am 5. August 1923 eröffnet, den geistlichen Segen spendete Pfarrer Ludolf Schmitz. Die Pflege übernimmt seither die Schützengesellschaft ehrenamtlich. "Dank des großen ehrenamtlichen Engagements vieler Schützen sieht man der Kapelle ihre 94 Jahre nicht an", sagte Norff.

Seit 1989 hat Heinz-Werner Kirberg mit viel Herzblut diese Pflege-Aufgabe übernommen. 1941 in Stürzelberg geboren, trat er 1963 der St.-Hubertus-Schützengesellschaft Zons bei, als seine Schwiegereltern Schützenkönigspaar in Zons waren. Bis zu seinem Goldjubiläum 2013 war er Mitglied der Gesellschaft und wurde mit der silbernen und goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet. Nach seinem Jubiläum zog er sich aus dem Schützenwesen zurück, nicht aber aus der Pflege des Kapellchens. "Ich mache das für diejenigen, die auf den Tafeln stehen", sagte er. Unter jeweils zwei bleiverglasten Fenstern befinden sich auf jeder Seite drei Tafeln. Die einen tragen die Namen der gefallenen Mitglieder der beiden Weltkriege und auf den anderen sind die Namen aller verstorbenen Schützenkönige der Gesellschaft verewigt. Traditionell nutzen der Vorstand und der amtierende Schützenkönig den Schützenfestmontag, um im stillen Gebet der Toten zu gedenken, wenn es das Wetter zulässt.

 Heinz-Werner Kirberg im Eingang der Krieger-Gedächtniskapelle auf dem Friedhof zwischen Aldenhoven- und Eichendorffstraße.

Heinz-Werner Kirberg im Eingang der Krieger-Gedächtniskapelle auf dem Friedhof zwischen Aldenhoven- und Eichendorffstraße.

Foto: Schützengesellschaft, salz

Auch die vier bleiverglasten Fenster der Kapelle sind vor allem von innen betrachtenswert, sie zeigen Wilhelm Tell, der schützend seine Hand auf die Schulter seines Sohnes legt, das Wappen der Stadt Zons, den heiligen Hubertus als Schutzpatron der Zonser Schützengesellschaft und das Bildnis der heiligen Herz-Maria.

(NGZ)
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