Polizei ermittelt Nagelattacken auf Autos in Dormagen

Dormagen · In Dormagen-Horrem hat ein Unbekannter spitze Gegenstände unter Reifen von Autos gelegt. Zwei Zeuginnen beobachteten den Täter, die Polizei ermittelt.

 So groß sind die gefundenen Nägel.

So groß sind die gefundenen Nägel.

Foto: Fasse

In Horrem treibt derzeit offenbar ein Zeitgenosse sein Unwesen, der Spaß an sinnloser Sachbeschädigung hat. Der bislang Unbekannte hat es auf Autoreifen abgesehen, die er mit Nägeln zum Platzen zu bringen versucht. Die Polizei hat die Vorkommnisse, die sich am Mittwochabend ereignet haben, aufgenommen.

Der Täter war von zwei Zeuginnen gesehen worden - in der Straße Am Rath. Nadine Fasse war zu Besuch bei einer Nachbarin. Weil deren Balkon zurzeit wegen Renovierungsarbeiten nicht benutzbar sei, habe sie mit der Frau die gemeinsame Zigarette am Küchenfenster geraucht, erzählt Fasse. Das sei ungefähr gegen 21 Uhr gewesen. Von ihrem Fensterplatz aus hätten die beiden Frauen dann eine männliche Person beobachtet, die sich merkwürdig verhalten habe. "Der Mann hat sich zuerst bei einem Auto gebückt und etwas unter den Hinterreifen gelegt, dann auch unter den Vorderreifen", berichtet Fasse. Als er beim nächsten Wagen dasselbe getan habe, habe sie gerufen: "Hallo, was wird das da?" Der Unbekannte habe kurz geschaut und sei dann weiter gegangen.

An den beiden Autos, laut Fasse zwei Lieferwagen, hätten lange Nägel unter den Reifen geklemmt. Sie habe die Polizei informiert und die insgesamt vier langen Nägel auf deren Bitten sichergestellt, fotografiert und die Bilder gespeichert. Die Beamten seien später persönlich gekommen und hätten sich die Situation vor Ort angesehen, erzählt Fasse.

Im Internet hat sie jetzt in der Facebook-Gruppe "Dormagen passt auf" vor dem Unbekannten gewarnt. "Das kann schließlich lebensgefährlich werden, wenn zum Beispiel auf der Autobahn ein Reifen platzt", sagt die Zeugin. Sie selbst ist nach eigenen Angaben vor rund einem halben Jahr ebenfalls Opfer einer Nagelattacke geworden, vermutlich auch in dem Wohngebiet Am Rath. Warum jemand dort Nägel unter Autoreifen legt, kann sie nur mutmaßen. "Seit hier wieder fast alle vorher leerstehenden Wohnungen belegt sind, hat der Parkdruck stark zugenommen. Vielleicht stört den Täter das", versucht die 41-Jährige eine Erklärung. Im Park- oder Halteverbot hätten die beiden jetzt betroffenen Autos jedenfalls nicht gestanden, sondern auf fürs Parken zugelassenen Flächen.

(ssc)
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