Nazi-Parolen an Moschee in Dormagen Polizei zeigt Video von Tatverdächtigem

Dormagen · Nach den fremdenfeindlichen Schmierereien am Moschee-Neubau in Dormagen gibt es nun ein Video von einem Tatverdächtigen. Dabei handelt es sich offenbar um einen Mann im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, wie Staatsschutz und Polizei am Mittwoch in einer Pressekonferenz in Neuss mitteilten.

Die fremdenfeindlichen Schmierereien an der Dormagener Moschee am 21. Dezember haben zum Jahresende für großes Entsetzen gesorgt. Nun könnte die Videoüberwachung der Moschee zur Überführung des Täters führen. Bei der Auswertung der Videos stießen die Ermittler auf Bilder des Mannes.

Sie zeigen, wie eine Person im Zeitfenster von 4.50 bis 5.26 Uhr das Gelände der Moschee über einen Seiteneingang betritt. Auf weiteren Sequenzen ist zu sehen, wie er das Gelände wieder verlässt. Da die Überwachung noch auf Sommerzeit eingestellt war, werden im Video entsprechend andere Uhrzeiten angezeigt.

Der Mann trägt eine dicke Jacke. Der Kopf ist mit einer Kapuze oder einer Mütze bedeckt, er trägt eine Cargo- oder Arbeitshose. "Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Mann handelt. Er ist vermutlich zwischen 25 und 40 Jahre alt. Aber das ist auch nur eine grobe Schätzung", sagt Christian Leue, Kriminalhauptkommissar und Leiter der "EK Roseller" beim Staatsschutz in Düsseldorf. Das Gesicht des Verdächtigen ist nicht zu erkennen. Die Ermittler erhoffen sich aber aufgrund der Kleidung und Gestalt des Täters Hinweise aus der Bevölkerung.

Wer Hinweise zu der abgebildeten Person geben kann, soll sich mit der Polizei in Neuss, 02131/3000, in Verbindung setzen. Dies gilt auch für Personen, die sich zur angegebenen Zeit an der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Aral-Tankstelle aufgehalten haben. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine Belohnung von 1500 Euro ausgelobt.

Solidaritäts-Aktion an der Moschee
9 Bilder

Solidaritäts-Aktion an der Moschee

9 Bilder

Ob es einen Zusammenhang zwischen den Parolen an der Moschee und den fremdenfeindlichen Schmierereien in Hackenbroich gibt, kann die Polizei derzeit weder bestätigen noch ausschließen. Es könne sich aber um Nachahmungstäter handeln. In Hackenbroich waren zwischen dem 1. Januar (20 Uhr) und 2. Januar (9 Uhr) Schulen und Wohnhäuser beschmiert worden. Für Hinweise auf die fremdenfeindlichen Parolen wurden 1000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort