Dormagen Neue Chemie-Räume für das Norbert-Gymnasium

Dormagen · Vor zwei Jahren wurden die Physik-Räume modernisiert, jetzt waren die Chemie-Räume an der Reihe. Investitionskosten: 250.000 Euro.

 Es kann experimentiert werden: Die Schüler um Schulleiter Johannes Gillrath (r.) und Wilhelm Meller (5.v.l.) vom Trägerverein können es kaum erwarten.

Es kann experimentiert werden: Die Schüler um Schulleiter Johannes Gillrath (r.) und Wilhelm Meller (5.v.l.) vom Trägerverein können es kaum erwarten.

Foto: lber

Tim Emmerichs Augen leuchten, wenn er die neuen Chemie-Räume betritt. "Ich kann es gar nicht abwarten, hier zu experimentieren", sagt der 16 Jahre alte Elftklässler. Gestern konnten er und seine "Kollegen" vom Chemie-Leistungskurs, Emma Kempf und Markus Amrehn, endlich loslegen und passend zum Nachklang von Halloween Kunstblut herstellen. Zuschauer hatten die Schüler dabei genug, denn in einer kleinen Feierstunde wurden die neuen Chemie-Räume des Norbert-Gymnasiums vorgestellt.

250.000 Euro wurden dort investiert. Öffentliche Gelder seien nicht geflossen, sagt Wilhelm Meller, Vorsitzender des Trägervereins. Allein 60.000 Euro habe der Förderverein der Schule dazugegeben, 12.000 die Eltern, 5000 Covestro und 30.000 Euro der Chemiekonzern Lanxess im Rahmen seiner Bildungsinitiative NRW. Den "Rest-Betrag" werde der Norbert-Verein als NGK-Träger übernehmen. Eine stolze Summe floss da in die beiden Unterrichtsräume und in den Vorbereitungsraum. Und nicht nur die Wasser-, Strom-, Gas-, Lüftungs- und Netzwerkleitungen wurden erneuert, sondern auch die Decken und Böden. Außerdem erfolgt die Versorgung der Arbeitsplätze mit Gas und Strom ab sofort über ein Deckensystem. Für die jungen Naturwissenschaftler hat der Chemie-Unterricht nun eine neue Dimension. Sie geraten ins Schwärmen, wenn sie dem Laien versuchen, Sinn und Zweck der Ausstattung zu erklären. Da staunte auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der aus seiner Schulzeit noch den Bunsenbrenner kannte, "den wir damals schon für das Modernste hielten".

Schulleiter Johannes Gillrath betonte, wie wichtig es sei, den naturwissenschaftlichen Unterricht, die MINT-Fächer, zu fördern. "Damit möchten wir für unsere Schüler eine adäquate Zukunftsvoraussetzung schaffen. Und das erreichen wir sowohl durch eine Förderung begabter und interessierter Schüler, als auch durch eine Anpassung der naturwissenschaftlich-technischen Räume." Und: "Wir wollen vor allem auch Mädchen ansprechen, sich stärker für die MINT-Fächer zu entscheiden", so Gillrath. Im Chemie-Leistungskurs der Stufe 11 scheint das allerdings auch ohne die High-Tech-Räume zu gelingen. "Wir sind dort mit sieben Mädchen und acht Jungen", sagt Emma Kempf. Mit den Chemie-Räumen wurden nach zwei Jahren übrigens die nächsten naturwissenschaftlichen Räume "generalüberholt". 2014 wurden insgesamt 95.000 Euro in den Physik-Trakt gesteckt.

Werbung für das Fach Chemie machte denn auch ein ehemaliger NGK-Schüler, der heute bei BASF arbeitet, Dietmar Wingerath. Der promovierte Chemiker stellte fest, dass ihn nur noch die Fenster an seinen Chemieunterricht erinnern, alles andere sei mittlerweile erneuert worden. Wingerath betonte, wie wichtig es sei, dass Schule die wissenschaftliche Neugier wecke. Gerade Chemie sei im Alltag überall präsent, so in der Kosmetik oder in Waschmitteln, und nicht zuletzt sei unser Körper das reinste Chemiewerk.

(NGZ)
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