Dormagen Neue Notfallpraxis öffnet am 14. April

Dormagen · Zwei Räume stehen der Notfallpraxis im Krankenhaus zur Verfügung. Den Empfang teilt sie sich mit der Ambulanz.

 Dr. Ralph Goldschmidt, Dr. Marie-Luise Reimer-Huxold und Stefan Verbücheln (v.l.) sind zuversichtlich, dass bis zum 14. April der Umbau fertig ist.

Dr. Ralph Goldschmidt, Dr. Marie-Luise Reimer-Huxold und Stefan Verbücheln (v.l.) sind zuversichtlich, dass bis zum 14. April der Umbau fertig ist.

Foto: Lothar Berns

Noch wird gebohrt, gehämmert, gestrichen, werden Strippen gezogen - eigentlich ungewöhnliche Geräusche in der Notambulanz des Dormagener Kreiskrankenhauses. Doch in knapp zwei Monaten soll sich das Thema Baulärm erledigt haben. Denn am Donnerstag, 14. April, öffnet dort die Notfallpraxis. Zwei Räume im Bereich der Ambulanz stehen den Dormagener Ärzten dann zur Verfügung, um ihre Patienten außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten zu behandeln. Damit ist der Bestand der Praxis gesichert. Danach sah es im vergangenen Februar so gar nicht aus. Damals wurde bekannt, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) den Notdienst reformieren will. Statt 84 Praxen im Bereich Nordrhein sollte es nur noch 41 geben. Auf der "roten Liste" stand auch die Einrichtung in Hackenbroich. Die war 2004 in den Räumen des ehemaligen Schwesternheims der Klinik an der Elsa-Brändström-Straße eröffnet worden.

Groß war unmittelbar nach Bekanntwerden der Widerstand gegen die Schließung. Ärzteschaft, Politiker aus Stadt und Kreis zogen an einem Strang, sahen die flächendeckende Patientenversorgung in Gefahr. Der Verlegung der Notfallpraxis in das benachbarte Krankenhaus - Krankenhaus und Ärzte hatten ein entsprechendes Konzept erarbeitet - stimmte die KV schließlich zu. 30.000 Euro kosten die Umbauarbeiten, die das Krankenhaus tragen wird, wie dessen Geschäftsführer Klaus Mais ausführt. Praxis und Ambulanz haben ab 14. April einen Eingangsbereich mit einer Empfangstheke. Die ist zu den Öffnungszeiten der Notfallpraxis auch von Mitarbeitern der ortsansässigen Ärzte besetzt, die gerade Dienst haben. "Dort wird entschieden, welche Hilfe der Patient braucht und wohin er weitergeleitet wird, in die Praxis oder eben in die Ambulanz", erklärt Dr. Marie-Luise Reimer-Huxold, beim Praxisnetzwerk Dormagen Koordinatorin der Gruppe "Notfallpraxis". Das hänge von seinen Beschwerden ab. Ein Beispiel: Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt oder starken Blutungen kommen in die Ambulanz, solche mit infektiösen Beschwerden in die Praxis. Den Vorteil dieser "two in one"-Lösung sehen Dr. Ralph Goldschmidt vom Praxisnetzwerk und Klaus Mais vor allem in der Vermeidung doppelter Wege und in der engen Zusammenarbeit. "Wir wollten deswegen schon vor zwölf Jahren ins Krankenhaus einziehen", sagt Goldschmidt. Fünf Behandlungsräume hat die Ambulanz. Von denen kann die Praxis einen nutzen. Zusätzlich erhält sie einen weiteren, der auch von der Ambulanz genutzt werden kann, wenn die Praxis keine Sprechzeiten hat, wie Stefan Verbücheln, technischer Leiter der Klinik, mitteilt. Der zusätzliche sechste Raum war zuvor Personalzimmer. Das zieht nach Umbau in einen ehemaligen Lagerraum.

Schritt für Schritt gehen die Arbeiten voran. "Der Betrieb läuft ja weiter. Wir können die Ambulanz schlecht schließen. Aber alle arbeiten gut mit", so Verbücheln. Im Grevenbroicher Krankenhaus sind Ambulanz und Notfallpraxis seit 2014 unter einem Dach.

(NGZ)
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