Dormagen Neue Strategien gegen den Verkehrskollaps

Dormagen · Ingenieurgesellschaft hat Umgehungsstraßen für Nievenheim untersucht. Vorschläge der Bürger und der CDU wurden geprüft.

Es geht um tausende Autos, um Stau, Ruhestörung und um zig Millionen Euro: Nievenheim ist der staugeplagteste Ortsteil von Dormagen. Das soll anders werden, dazu sollen auf der Bürgerversammlung am Donnerstag, 9. November, ab 19 Uhr erste Weichen gestellt werden.

Dann wird der Mann, der wie kein zweiter die Verkehrsverhältnisse in und rund um diese Stadt aus wissenschaftlicher Sicht kennt, Vorschläge präsentieren, wie Nievenheim entlastet werden kann: Frank Weiser, Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen Brilon Bondzio Weiser, wird in der Mensa der Gesamtschule erste Vorschläge für Umgehungsstraßen präsentieren.

Die sind schon seit dem vergangenen Jahr im Raum, als Stadt sowie die Zentrumsfraktion jeweils Bürgerversammlungen in Nievenheim abhielten und Besucher in den Diskussionen Vorschläge machten. Das Bochumer Fachbüro, das auch die Aufstellung des neuen Verkehrsentwicklungsplans begleitet, hat nun die verschiedenen Varianten auf ihre Wirksamkeit hin untersucht und dazu Verkehrsmodelle erstellt.

Eine wesentliche Rolle wird dann auch die Initiative der CDU spielen. Sie hat im September gefordert, dass Nievenheim und Delrath durch Umgehungsstraßen entlastet werden. Fraktionsvorsitzender Kai Weber: "Ich erwarte, dass die Verkehrssituation in Nievenheim als Problem erkannt wird. Bislang ist das bei den Bürgern so, aber die Verwaltung akzeptiert das noch nicht."

Nach den Vorschlägen der CDU soll der Verkehr über die bereits vorhandene Straße Am Kohnacker sowie eine Verlängerung der Marie-Schlei-Straße zur Bismarckstraße fließen. Auch eine Verbindung über die Sonnenstraße zur Johannesstraße sowie eine Anbindung über die St.-Peter-Straße in Höhe der Brücke über die Autobahn A 57 sollten geprüft werden.

In einer Versammlung im vergangenen Jahr gingen die Vorschläge auch dorthin, dass eine Verlängerung der Straße Am Schwimmbad Richtung Norden angeregt wurde. Gegen jede Variante gab es auch Gegenreden in den Versammlungen. Denn: "Große Teile werden entlastet, andere Bürger werden belastet", sagt Weber. Bei einer Lösung müssen die Bürger mitgenommen werden, betont er.

Darüber hinaus informiert die Verwaltung über den aktuellen Planungsstand für den neuen Autobahnanschluss Delrath. Der ergibt sich aus den jüngsten Untersuchungen der Verkehrssituation auf der A 57, der B 9 und den Landstraßen, die ebenfalls von der Ingenieurgesellschaft BBW vorgenommen worden sind und jüngst im Nahverkehrsausschuss des Kreistages in Grevenbroich vorgestellt wurden.

Topfavorit ist dort die bereits bekannte Variante mit den Zu- und Abfahrten aus Allerheiligen bzw. über den Zinkhüttenweg. Gutachter Weiser hatte sich bereits dort skeptisch bezüglich eines möglichen Anschlusses über die Raststätte Nievenheim gezeigt: "Das wäre eine Entscheidung der Stadt Dormagen, dies zu prüfen." Dem erteilte Kai Weber eine eindeutige Absage: "Wir schließen diese Variante kategorisch aus."

(schum)
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