Dormagen Neuer Fahrradweg an der B 9 ist fast fertig

Dormagen · Das Dormagener Radwegenetz wächst. Auch in Nievenheim gibt es bald Verbesserungen. Ein Ärgernis bleibt der Bereich Knechtsteden.

Im Dormagener Fahrradwegenetz ist wieder eine Lücke geschlossen worden: Die neue Verbindung von der Europastraße entlang der Bundesstraße 9 in Richtung Chempark-Gelände ist so gut wie fertig. Gestern Vormittag war die ausführende Baufirma mit dem Abräumen von Baumaschinen und Arbeitsmaterial beschäftigt. Der städtische Fahrradbeauftragte Peter Tümmers bestätigte, dass der Radweg in Kürze genutzt werden kann. Für die Kosten in Höhe von rund 300 000 Euro muss nicht die Stadt aufkommen. Die Mittel stellt der Landesbetrieb Straßen NRW zur Verfügung. Straßen NRW hatte die Stadt allerdings gebeten, die Planung und Bauleitung für das Projekt zu übernehmen, weil es selbst dafür keine Kapazitäten hatte.

Mit dem Bau des 520 Meter langen Abschnitts war im November begonnen worden, die anvisierte Bauzeit von rund 60 Tagen konnte eingehalten werden. Obwohl es Probleme mit der Ampel an der Europastraße gab, deren Schaltung aufgrund des Radwegeanschlusses umgestellt werden musste.

Verbessert hat sich die Situation für die Fahrradfahrer auch im Zusammenhang mit dem Neubau der Reuschenberger Straße, die im November 2013 freigegeben wurde. Sie ist an die Kreisstraße 12 und die Norfer Straße angeschlossen und soll der besseren Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes an der Roseller und der Norfer Straße dienen. An der Reuschenberger Straße ist gleichzeitig ein 2,50 Meter breiter Radweg für die Bewohner des nördlichen Malerviertels entstanden. "Im weiteren Verlauf gibt es bisher nur sogenannte Mehrzweckstreifen. Deshalb hoffen wir, dass jetzt Dynamik in die Angelegenheit kommt und der Rhein-Kreis Neuss den Radweg fortführt", sagt Peter Tümmers. Der Bereich sei für das Radwegenetz bedeutend.

Eine erfreuliche Perspektive eröffnet sich für die Radler in naher Zukunft am Ortseingang von Nievenheim nahe der Esso-Tankstelle. Der dortige Knoten wird zu einem Kreisverkehr umgestaltet — mit guter Radweganbindung, wie Tümmers versichert: "Denn die Stelle war lange ein Unfallschwerpunkt, gerade auch im Zusammenhang mit Fahrradfahrern."

Bislang kein Happy End gibt es unterdessen in der unendlichen Geschichte Radwege an der L 280 bei Knechtsteden, für die nicht die Stadt, sondern der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig ist. Gerade erst hat der ADFC-Kreisverband Neuss auf seiner Internetseite wieder auf den dringenden Sanierungsbedarf hingewiesen. Der 2. Vorsitzende Heribert Adamsky hatte den Bereich in den Mängelmelder eingestellt. Die Wege zwischen Dormagener Stadtgrenze/Waldrand im Westen und Walter-Reuber-Weg/Chrysanthemenweg im Osten seien marode: "Besonders stark betroffen sind östlich der L 36 der gesamte nördliche Radweg und die Teile des südlichen Radwegs, die nicht auf der alten Trasse der Klosterstraße verlaufen." Peter Tümmers, selbst ADFC-Mitglied, unterstützt Adamskys Anliegen: "Ich habe kein Verständnis dafür, dass dort seit 15 Jahren nichts Wirksames passiert, so schlecht kann keine Haushaltslage sein. Die Radfahrer beschweren sich zurecht." Peinlich werde es besonders beim niederrheinischen Radwandertag: Dessen Strecke führt auch über die kaputten Wege bei Knechtsteden.

(NGZ)
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