Dormagen Neuer Pächter fürs Traditionslokal Dick

Dormagen · In Rheinfeld hat er schon einmal einige Jahre gelebt und war oft Gast im Haus Dick. Seit 30. April ist er nun der Chef der Gaststätte "Haus Dick": Ralf Entrop knüpft an das Konzept seiner Vorgänger an. Auch das Mobiliar hat er übernommen.

 Damit die Stammgäste sich sofort wieder wie zu Hause fühlen, hat Ralf Entrop in der Gaststube alles so belassen, wie es war.

Damit die Stammgäste sich sofort wieder wie zu Hause fühlen, hat Ralf Entrop in der Gaststube alles so belassen, wie es war.

Foto: ati

Die Speisekarte ist überschaubar, rund 20 Gerichte bietet Ralf Entrop seinen Gästen an. Dazu kommt noch die saisonale Karte, aktuell mit Spargelgerichten. "Das ist Absicht", sagt der gelernte Koch. "Ich möchte nicht so eine überbordende Karte haben, lieber eine kleine und feine", sagt der 57-Jährige, der gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin und deren beiden Kindern die Traditionsgaststätte "Haus Dick" an der Piwipper Straße vor gut vier Wochen übernommen hat. Das war kein Schnellschuss. Entrop war dort oft selbst zu Gast, hat einige Jahre nur wenige Meter entfernt gewohnt. Und so gab es mit vielen Stammgästen ein großes Hallo, als er jetzt den "Laden" übernahm. "Ach, du bist das", hörte er ständig. Und noch eins: "Gut, dass du nichts verändert hast." Das war Entrop ein besonderes Anliegen, alles so zu lassen, wie es war. "Das hier ist eine Traditionsgaststätte. Davon gibt es nicht mehr viele", sagt er. Geändert hat er dennoch ein wenig, was den Ausschank betrifft, denn neben den bewährten Biersorten Kölsch, Pils und Alt hat er auch ein bayrisches Weißbier namens König Ludwig im Ausschank - vom Fass, versteht sich.

Entrop hat schon einige Stationen in seinem Berufsleben hinter sich gebracht, aber erst zum zweiten Mal ist der gebürtige Oberhausener jetzt sein eigener Chef. Bereits 1990 hatte er mit seiner damaligen Frau eine Kneipe in Münster gepachtet. Später war er als Koch ein Jahr auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, bevor er dann im Düsseldorfer Apollo-Varieté stellvertretender Küchenchef wurde. Nach sechs Jahren wechselte er ins Restaurant des Dormagener Ring-Centers, wo er weitere sechs Jahre blieb. Während dieser Zeit wohnte er in Rheinfeld und trank das ein oder andere Feierabend-Bier im Haus Dick. Doch dann zog es den Ruhrpottler wieder an einen anderen Ort, nach Grefrath. Dort war er im Skihallen-Hotel "Fire & Ice" zuständig für den Bankett-Bereich. Die nächste Station schließlich war das Brauhaus Frankenheim in Holzheim. Zufällig las er im Januar in der NGZ, dass das Ehepaar Gerritzen, seit über 30 Jahren Haus-Dick-Pächter, aufhören wolle und ein neuer Gastwirt gesucht wird.

"Da habe ich kurz überlegt, ich kannte das Haus und die Rheinfelder ja gut, und dann haben wir uns gemeldet", erzählt Ralf Entrop. Aber zuerst gab es seitens des Hausbesitzers Hastenrath eine Absage. "Doch dann wurde ich wenige Tage später noch einmal angerufen und gefragt, ob ich noch Interesse hätte", erzählt der Koch. Hatte er - und er bekam den Zuschlag. Ausschlaggebend war sein Wunsch, alles möglichst so zu belassen, wie es war. In Kürze wird er auch wieder in Rheinfeld wohnen, und zwar in der Wohnung über dem Lokal. "Mein Bett steht schon dort. Alles andere kommt bald."

Außer dass er die Einrichtung gelassen hat, hat Entrop auch den Sparclub wieder aktiviert. Kleine Änderungen will er noch an dem zur Straße hin gelegenen Biergarten vornehmen. Und mit seinem "Haus- und Hofmetzger" aus Kleinenbroich möchte er noch für so manche kulinarische Überraschung sorgen, so mit der XXL-Haxe zum Oktoberfest. Und dann erwähnt er noch seinen besonderen Kaffee aus Bremen, den Heimbs-Kaffee. "Den bietet hier in der Region nur der Breidenbacher Hof in Düsseldorf an."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort