Dormagen Neues Alarmsystem soll Wehr beschleunigen

Dormagen · Die Feuerwehr Dormagen kommt zu oft nicht schnell genug mit ausreichend Kräften zum Einsatz. Digitale Alarmierung ist angestrebt.

 Obenauf: Die Rahmenbedingungen für Dormagens Feuerwehrchefin Sabine Voss (l.) und ihre Truppe sollen sich verbessern.

Obenauf: Die Rahmenbedingungen für Dormagens Feuerwehrchefin Sabine Voss (l.) und ihre Truppe sollen sich verbessern.

Foto: JAZ

In Solingen hatte er sich gerade erst verabschiedet, doch am Montag war Robert Krumbein schon in seiner neuen Position als Beigeordneter in Dormagen gefordert - und an einer wichtigen Weichenstellung in puncto Sicherheit beteiligt. In nicht-öffentlicher Sitzung der Feuerwehrkommission wurde eine neue Form der Benachrichtigung für die örtlichen Einsatzkräfte auf den Weg gebracht. "Wir möchten uns an der Ausschreibung des Rhein-Kreises Neuss für ein digitales Alarmierungssystem beteiligen", sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld gestern auf Anfrage. Die Dormagener Feuerwehr soll damit ihre nicht zufriedenstellenden Werte bei der Einhaltung der Hilfsfrist 1 deutlich verbessern, also die Zeit, in der genügend Kräfte in bestimmten Funktionen am Einsatzort eingetroffen sind (wir berichteten).

Hans-Joachim Klein, Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung beim Rhein-Kreis Neuss, reagierte erfreut auf das Interesse aus Dormagen. Bei dem neuen digitalen Alarmierungssystem gehe es vor allem darum, eine Nachricht zu einem Einsatz möglichst schnell an möglichst viele Retter zu übermitteln und diesen gleichzeitig die wichtigsten Informationen zu Umständen und Ort an die Hand zu geben. Die bisherigen Meldempfänger der Einsatzkräfte (Piepser) seien in die Jahre gekommen, erläuterte Klein. Neue Systeme seien leistungsfähiger, erlaubten zum Beispiel eine beschleunigte Übertragung von größeren Datenmengen, erläuterte Klein. Ein weiterer Aspekt: Die Verschlüsselung der Daten ist bei der neuen Digitaltechnik besser; es geht also auch um eine Weiterentwicklung bei der Datensicherheit.

Um das Tempo bei den Alarmierungen zu erhöhen, sollen außerdem bauliche Maßnahmen umgesetzt werden. Zur zentralen Funkantenne in Neuss am Hammfelddamm gehören sogenannte Umsetzer, die die Alarmierungen per Funk weitergeben. Die Anzahl dieser Umsetzer soll laut Hans-Joachim Klein stark steigen, was zu mehr Geschwindigkeit führen würde.

Die Frage nach den Kosten "kann ich zurzeit noch nicht seriös beantworten", sagte der Amtsleiter. Je mehr Kommunen im Kreis mitmachten, desto günstiger könne es werden. Vorteil für Dormagen und andere interessierte Städte: Die Finanzierung der Erstausstattung bei der digitalen Alarmierung der neuesten Generation will der Kreis übernehmen.

Dormagen investiert trotz der schwierigen Haushaltslage auch in sechs neue Fahrzeuge (siehe Info). "Zum einen möchten wir die Fahrzeugflotte auf Stand halten, zum anderen laufen Abschreibungszeiten aus, so dass der Austausch auch eine Frage der wirtschaftlichen Vernunft ist", argumentierte Bürgermeister Lierenfeld. Und: Moderne Fahrzeuge steigerten die Motivation der Helfer.

(NGZ)
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